Liebe Leser:innen,

das neue Jahr beginnt wieder politisch und kämpferisch. Viele von Ihnen und uns waren auf den Demos, die sich für ein demokratisches Miteinander und gegen Rechtsextremismus, Populismus, Fremden- und Queerfeindlichkeit eingesetzt haben.

Wir als Aidshilfe leisten eben nicht nur Verhaltensprävention, sondern arbeiten seit jeher auch im Bereich der Verhältnisprävention. Denn die Geschichte, aber auch die Zahlen aus nicht demokratisch geführten Ländern und in denen Frauen und Minderheiten weniger Rechte besitzen, unterdrückt, verfolgt oder gar getötet werden, zeigen es deutlich: Überall dort steigen die Infektionszahlen von HIV und STIs, Menschen leben prekär oder sterben an den Folgen einer Aidserkrankung oder ihres Substanzkonsums.Logisch, denn es fehlt an gesellschaftlicher Offenheit für Informationen und Austausch. Akzeptierende Drogenarbeit findet keinen Platz und somit können Zielgruppen kaum erreicht werden. Wenn wir Aids beenden wollen, sollte dieses 1×1 unserer Arbeit sich endlich über Grenzen hinweg durchsetzen.

Um sich ein Bild von unserer Arbeit in Köln zu machen, waren Vertreter:innen des ECDC (European Centre for Disease Prevention and Control) im Januar zu Gast. Sie überprüfen Zielsetzungen im Bereich HIV- und Aidsprävention und geben der Bundesregierung Empfehlungen zur Fortführung der Arbeit. Sie waren von der fachlichen und engen Kooperation der Trägerlandschaft von Gesundheitsamt, Schwerpunktpraxen, Unikliniken, weiteren Vereinen bis hin zur Aidshilfe sehr beeindruckt. Und sie haben verstanden, dass der Status quo unserer Angebote Geld benötigt.

Nun können Sie und Ihr mindestens eines dieser folgenden Dinge tun, denn das ist unsere Bitte: Daumen drücken, dass unsere politische Lobbyarbeit fruchtet und unsere Arbeit weiterhin ausreichend finanziert wird. Auch zukünftig so engagiert spenden und unsere Projekte, egal mit welcher Summe, absichern. Vielen Menschen von unseren Projekten erzählen. Und: sich selbst ehrenamtlich bei uns engagieren! Denn all diese Möglichkeiten haben eins gemeinsam: Sie stärken die Demokratie, die für unsere Zielgruppen die Basis ihrer Gesundheit, Anerkennung und Teilhabe ist.

Viel Spaß und gute Erkenntnisse mit den Inhalten unserer neuesten Newsletter-Ausgabe!

Herzliche Grüße
Oliver Schubert

ALLGEMEIN

Update: Nicht mehr willkommen

Im Dezembernewsletter berichteten wir von einem Tagungshaus, welches die Zusammenarbeit mit uns beendet hat und nicht weiter Gruppen von HIV-positiven Menschen begrüßen möchte. Dieser Beitrag hat vielseitige Nachfragen ausgelöst und wir bedanken uns für den Zuspruch, Unterstützungsangebote und das Interesse am Thema. Aus diesem Grund möchten wir heute abschließend berichten, wie es in dieser Angelegenheit weiter ging:

Auf der juristischen Ebene haben wir uns beraten lassen, ob eine Klage nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) erfolgreich sein könnte. Die juristische Einschätzung ist hierzu, dass das AGG sich nicht auf zivilrechtliche Vertragsabschlüsse erstreckt und ein Bildungshaus, ein Hotel oder ähnliche Anbieter durchaus Personengruppen nach Hausrecht ausschließen dürfen. Diese Einschätzung empfinden wir als sehr ernüchternd und ungerecht und haben uns dennoch dazu entschieden keinen Klageweg gegen die Silvio Gesell Tagungsstätte in Wuppertal zu beschreiten. Dies unter anderem vor dem Hintergrund, dass ein weiterer Aufenthalt dort für unsere Fahrten nicht mehr erstrebenswert ist.

Als Aidshilfe Köln e.V. haben wir darüber hinaus in einem Schreiben an das Tagungshaus die persönlichen Auswirkungen der Entscheidung beschrieben und fordern den Geschäftsführer und den Trägerverein dazu auf, sich mit der eigenen Haltung und dem Vorgehen mit Personengruppen bewusster zu werden, um solches erleben für Menschen zukünftig zu verhindern. Diesen Brief an die Geschäftsführung und den Trägerverein haben wir als offenen Brief an entsprechende Beratungs- und Kontaktstellen in Wuppertal verschickt, in der Hoffnung zukünftigem Diskriminierungserleben vorzubeugen.

Parallel dazu haben in unseren Reihen einige Gespräche mit beteiligten Frauen der Wochenendfahrt stattgefunden, um das Diskriminierungserleben besprechen zu können und aufzuarbeiten. Solche Erlebnisse zeigen uns immer wieder es gibt noch einiges zu tun, Vorurteile auszuräumen und Barrieren in den Köpfen abzubauen. In diesem Zusammenhang hat es allen Beteiligten gut getan, dass der Beitrag im Dezember ein Echo erzeugt hat und wir bedanken uns bei den Mitstreiter:innen und Alleys auf dem gemeinsamen Weg!

Café Bach wieder offen

Seit dem 22. Januar ist das Café Bach mit dem Mittagstisch wieder geöffnet. Ab sofort bietet das Café montags bis freitags von 12 bis 15 Uhr den Mittagstisch an, danach gibt es bis 18 Uhr Kaffee und hausgemachten Kuchen. Die täglich wechselnden Gerichte findet Ihr hier. Kommt gerne vorbei und lasst Euch kulinarisch verwöhnen.

Aidshilfe Köln bei LGBTQI * Karrieremesse STICKS & STONES

Nach Berlin machte die LGBTQI Karrieremesse STICKS & STONES nun auch in Köln halt. Die Aidshilfe war in der Community Area als Aussteller vertreten und war sehr begeistert.

Die STICKS & STONES bietet eine einzigartige Gelegenheit, Kontakte mit Gleichgesinnten aus verschiedenen Branchen zu knüpfen. Du kannst neue Mentor:innen, Geschäftspartner:innen oder einfach inspirierende Menschen kennenlernen, die Dein Netzwerk erweitern und Dir neue Perspektiven eröffnen können. Das können wir nur bestätigen. Viele bekannte Gesichter getroffen, tolle Gespräche mit neuen Menschen geführt und eine wundervolle Atmosphäre. Ihr könnt gerne wiederkommen, dann sind wir gerne erneut dabei. Wir sind jetzt gespannt, welche tollen Kooperationen sich vielleicht aus den zahlreichen Gesprächen ergeben.

Elfi Scho-Antwerpes erhält Ehrenmitgliedschaft

Im Rahmen des diesjährigen Welt-Aids-Tages hat die Aidshilfe Köln in der vollen AntoniterCityKirche die Ehrenmitgliedschaft an Elfi Scho-Antwerpes verliehen. Eine bewegende Rede von Aidshilfe-Vorstand Prof. Jürgen Rockstroh und der tolle Chorgesang von den Zauberflöten bildeten einen wundervollen Bogen, ehe Elfi ihr Engagement in den über drei Jahrzehnten noch einmal Revue passieren ließ.

Wir trauern um Brigitte Maser

Brigitte war Aktivistin durch und durch und Mitbegründerin des Kölner CSD. Sie ist Anfang November verstorben. Im Rahmen ihrer Vorstandstätigkeit beim KLuST (jetzt ColognePride) und weiteren Engagements hat sie immer wieder auch Projekte mit und rund um die Aidshilfe Köln auf die Beine gestellt. Brigitte war außerdem Mitglied der Aidshilfe Köln.

Nun fehlt eine engagierte, starke Stimme und Person für lesbische Themen und Präsenz in der Community. Danke für all Dein Engagement und Deine offene und herzliche Art, liebe Brigitte!

Hier ein Interview: Sabine Arnolds befragt Brigitte Maser zu den Anfängen und zur Entwicklung des Kölner CSD.

LAUFEND GUTES TUN – Werde Sponsor beim Run of Colours

Wir suchen einen neuen Haupt- sowie einen neuen Co-Sponsor für den nächsten Run of Colours. Im letzten Jahr haben sich 1.500 Läufer:innen zum beliebten Benefizlauf im Rheinauhafen angemeldet. Mit Deiner Hilfe können wir den Lauf so auf die Beine stellen, dass am Ende noch eine schöne Summe für die Arbeit der Aidshilfe übrigbleibt. Die Präsentationsmöglichkeiten sind vielfältig. Wer mehr erfahren will, kann uns gerne kontaktieren.

TERMINE

18. März & 15. April – Positiver Raum

Infoveranstaltung für Menschen mit HIV

In der Reihe Positiver Raum gibt es neben Informationen zum Wissensstand auch Raum für Fragen. Die Veranstaltung ist kostenfrei, es ist aber eine Anmeldung erforderlich. Am 18. März ist das Thema HIV und Doxy-PrEP/PEP und am 15.04.2024 geht es um HIV und LONG Acting (Depotspritze). Los geht es jeweils um 18 Uhr im Café Bach.

STETIGE ANGEBOTE

SPENDEN

Jede Spende hilft!

Jede Spende ermöglicht uns, die Angebote und Projekte der Aidshilfe Köln aufrechtzuerhalten. Für viele unserer Angebote erhalten wir Förderungen durch die öffentliche Hand. Diese reichen jedoch bei weitem nicht aus, um die Arbeit zu finanzieren. Über 300.000 Euro müssen wir jährlich für unsere Projekte aus eigenen Kräften aufbringen – durch Spenden.

Spendenkonto
Aidshilfe Köln
Bank für Sozialwirtschaft
DE51 3702 0500 0007 0160 00
SWIFT-BIC: BFSWDE33XXX

Verantwortlich für den Inhalt: Erik Sauer und Benjamin Scholz
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