Sexuell übertragbare Infektionen (STI)
Sexuell übertragbare Erkrankungen sind nicht nur auf die Geschlechtsorgane beschränkt: Manchmal finden sie sich auch an anderen Schleimhäuten (z. B. im Mund-/Rachenraum und den Augen) oder sie schädigen innere Organe.
Übertragen werden sie vor allem beim Vaginal-, Anal- und Oralverkehr, einige schon bei intensivem Küssen. Aber auch anderen Praktiken, zum Beispiel das gemeinsame Benutzen von Sexspielzeug, können zu einer Übertragung führen.
Kondome können das Risiko einer Ansteckung mit STI senken, schützen aber nicht vollständig.
Oft machen Geschlechtskrankheiten keine Symptome. (Siehe unten)
Rechtzeitig erkannt, lassen sich alle Geschlechtskrankheiten gut behandeln, die meisten sind komplett heilbar. Unbehandelt können sie hingegen schwere gesundheitliche Folgen haben.
Wer sexuell aktiv ist und wechselnde Partner:innen hat, sollte sich daher regelmäßig auf Geschlechtskrankheiten testen lassen.
Durch eine STI kann das Ansteckungsrisiko für HIV stark ansteigen, weil HIV leichter eindringen kann, wenn die Schleimhäute gereizt oder geschädigt sind.
Mögliche Symptome von STI
Häufig verursachen STI keinerlei Beschwerden. Bei den folgenden Symptomen sollte man jedoch unbedingt eine ärztliche Praxis aufsuchen und die Ursache abklären, da sie auf eine sexuell übertragbare Infektion hinweisen können:
- Ausfluss aus der Harnröhre, Vagina oder Hintern
- Brennen beim Pinkeln, Juckreiz
- Bläschen, Warzen oder kleine Geschwüre an Vagina, Penis, Hintern oder Mund
- Hautveränderungen – zum Beispiel Rötungen oder Ausschläge
- geschwollene Lymphknoten
Weitere Informationen zu:
Vorbeugung und Schutz
Aufgrund der vielfältigen Übertragungswege gibt es keinen wirklich zuverlässigen Schutz vor STI. Deshalb sind regelmäßige Routine-Checks die wichtigste Maßnahme, um sie früh zu erkennen (und gegebenenfalls zu behandeln)!
Wer Sex mit wechselnden Partner:innen hat, sollte sich routinemäßig mindestens einmal, bei mehr als zehn Sexpartner:innen pro Jahr möglichst zweimal jährlich, auf STI checken lassen, zum Beispiel im Checkpoint der Aidshilfe Köln.
- Kondome können beim Vaginal-/Analverkehr oder Fronthole-Sex das Risiko einer Ansteckung mit Syphilis, Tripper oder Hepatitis B senken, bieten allerdings nur einen Teilschutz.
- Sextoys, wie z. B. Dildos immer nur bei einer Person verwenden oder vor der Verwendung mit anderen Partner:innen jeweils ein neues Kondom überrollen.
- Impfschutz mindestens alle zehn Jahre überprüfen lassen, bei Menschen mit HIV evtl. häufiger. Jeder sexuell aktive Mensch mit mehreren Partner:innen sollte gegen Hepatitis B geimpft sein, Menschen die anale Sexpraktiken ausüben auch zusätzlich gegen Hepatitis A.
- Auf Hygiene achten: Beim Sex mit mehreren Partner:innen (etwa auf Sexpartys) können Erreger übertragen werden, wenn Gleitmitteltöpfe gemeinsam benutzt werden und wenn man mit mehreren Menschen hintereinander Vaginal-, Anal oder Fronthole-Sex hat, ohne dass dabei das Kondom gewechselt wird. Falls möglich beim Sex mit mehreren Partner:innen öfter die Hände waschen, um ein Verschleppen der Erreger zu verringern.