PrEP – Informationen und Beratung
Neben Kondomen und Schutz durch Therapie ist die Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) die dritte Safer-Sex-Methode, die wirkungsvoll und zuverlässig vor einer Ansteckung mit HIV schützt. Bei der PrEP nehmen HIV-negative Menschen vorbeugend Medikamente ein, um sich so vor einer Ansteckung mit HIV zu schützen. Aber einfach „nur ein paar Pillen schmeißen“ reicht nicht aus. Wer die PrEP anwendet, sollte sich vorher unbedingt informieren und beraten lassen.
Was ist PrEP?
Prä-Expositions-Prophylaxe (kurz: PrEP) bedeutet in etwa „Schutz bevor man ein Risiko hat“. Bei einer PrEP nehmen HIV-negative Menschen ein HIV-Medikament ein, um sich so vor einer Ansteckung mit HIV zu schützen: Wenn die Viren in den Körper kommen, ist das Medikament schon da – HIV kann sich nicht vermehren und nicht im Körper festsetzen.
Aber einfach nur „…ein paar Pillen schmeißen“ reicht nicht aus. Wer die PrEP anwendet, sollte sich vorher unbedingt gut informieren und ärztlichen Rat einholen. Begleitend sind einige Untersuchungen erforderlich und wenn man bei der Einnahme Fehler macht, wirkt die PrEP möglicherweise nicht.
Die Krankenkassen übernehmen die Kosten der PrEP für Menschen mit erhöhtem Risiko, sich mit HIV anzustecken. Dazu zählen zum Beispiel:
- Schwule, Bisexuelle oder trans*Männer
- Partner:innen von Menschen mit HIV, bei denen die Vermehrung von HIV noch nicht vollständig durch Medikamente unterdrückt wird
- Menschen, die häufig Sex ohne Kondom mit Partner:innen aus den Hauptbetroffenengruppen haben
Wie werden wann welche Medikamente eingenommen?
In Deutschland sind derzeit (2020) lediglich das Medikament Truvada® und baugleiche Nachahmer-Präparate („Generika“) zur PrEP zugelassen. Die Kombi-Pille enthält gleich zwei Wirkstoffe (Emtricitabin/Tenofovirdisoproxil), die HIV an der Vermehrung in den Körperzellen hindern. Es gibt zwei Varianten der Einnahme: Manche nehmen die Pillen täglich über einen langen Zeitraum ein. Andere nehmen sie kurzzeitig, beispielsweise für eine Sexparty oder einen Urlaub.