#WirFürCommunity
Das funkelnde Dankeschön „Die Brosche“ feiert ein Comeback. Nachdem der Checkpoint und die Aidshilfe Köln im Sommer 2020 diverse Menschen und Organisationen für deren Engagement während des ersten Lockdowns ausgezeichnet hatten, startet nun die zweiten Runde, in der weitere Broschen verteilt werden.
Funkelndes Dankeschön „Die Brosche“ kommt zurück
Bis Ende Mai werden die Aidshilfe und der Checkpoint unter dem Motto #WirfürCommunity die Kampagne noch fortführen. Ausgezeichnet werden Menschen oder Organisationen/Gruppen, die während der Pandemie durch besondere Aktionen in Erscheinung treten, „den Laden am Laufen halten“ oder sich für andere Menschen einsetzen. Jede:r kann Vorschläge für eine Auszeichnung mit unserer Brosche einreichen. Einfach eine Mail mit einer kleinen Begründung an wirfuercommunity@aidshilfe-koeln.de schicken.
Die bisherigen Preisträger:innen:
Cassy Carrington
Das letzte „Funkelnde Dankeschön“ geht an: Cassy Carrington. Mit der Brosche wollen sich der Checkpoint und die Aidshilfe Köln zum Abschluss der Aktion #WirFürCommunity bei der queeren Aktivistin nicht nur für die zahlreichen Ablenkungen während der Pandemie bedanken. Neben diversen Songs hatte Cassy darüber hinaus im September letzten Jahres die erste Staffel der Interview-Show „Cassys Bettgeschichten“ veröffentlicht. So konnte die nicht nur in der Community beliebte Künstlerin ihren Fans nah sein und auf das Thema Diversität in unterschiedlichsten Facetten aufmerksam machen.
„Das gemeinsame Erleben, die Interaktion und der Austausch mussten während der Pandemie nach neuen Möglichkeiten statt der bisherigen so geliebten Plattformen wie beispielsweise Theater, Kinos, Museen, Galerien oder schlicht der Kneipe nebenan suchen. Auf einmal war das Internet die einzige Möglichkeit für Künstler:innen und Kulturschaffende, ihr Wirken zu den Menschen bringen zu können. Das erkannte auch Cassy. Mit ihren wundervollen Chansons trifft sie sowohl den Zeitgeist als auch die Menschen mitten ins Herz. In ihren Pandemie-Formaten bringt sie ihren Fans sowohl Freude und Unterhaltung in schweren, teils einsamen Stunden als auch Trost in einer schwierigen Zeit. Wir danken Dir für jeden wundervollen Moment!“, so Christoph Klaes, Checkpoint Köln.
„Cassy Carrington unterstützt nicht nur die Aidshilfe Köln seit vielen Jahren mit Spendenaktionen, Auftritten oder einfach als Multiplikatorin unserer Anliegen, sondern setzt sich darüber hinaus auch für mehr Diversity und Akzeptanz in der Gesellschaft ein. Jetzt war es an der Zeit, dafür Danke zu sagen und dieses Engagement zu würdigen“, so Oliver Schubert, Geschäftsführer Aidshilfe Köln.
Kollektiv Colours of Change
Auf Missstände aufmerksam machen, dafür auf die Straße zu gehen und für Solidarität zu werben, ist unter den aktuellen Begebenheiten seit über einem Jahr alles andere als leicht. Dem Kölner Kollektiv „Colours of Change“ ist dies dennoch eindrucksvoll gelungen. Es besteht aus Gianni Jovanovic, Ibrahim Willeke und Anbid Zaman. Sie haben im Rahmen des letztjährigen CSD-Wochenendes auch unter dem Eindruck der Black Lives Matter Bewegung nicht nur das Kollektiv „Colours of Change“ ins Leben gerufen, sondern innerhalb von nur zwei Wochen eine Kundgebung auf dem Rudolfplatz mit dem Ziel organisiert, auf die Mehrfachdiskriminierung von queeren People of Colour (PoC) hinzuweisen und die LGBTIQ*-Community zur Solidarität aufzurufen. Aus diesem Grund zeichnen die Aidshilfe Köln und der Checkpoint das Kollektiv mit dem funkelnden Dankeschön aus.
Selten, wahrscheinlich noch nie, hatten queere People of Colour solch einen Rahmen, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. In einem dreistündigen Programm traten PoC-Mitglieder der LGBTIQ*-Community vor rund 500 Menschen auf. Zu ihnen gehörten unter anderem Autorin Alice Hasters, Journalistin Oyindamola Alashe, das Tanzkollektiv House of Saint Laurent & Friends, Sänger Voba und Spoken Word Artist Lysania.
Auch wenn sich die Lebenssituation von queeren Menschen in den letzten Jahren in Deutschland verbessert hat, profitieren jedoch längst nicht alle Mitglieder der Community davon. PoC queere Menschen erleben Mehrfach-Diskriminierung: Sie sind besonders häufig von Belästigung, Ausgrenzung, Demütigung und Gewalt betroffen. Außerdem erfahren sie nicht nur Alltagsrassismus und strukturelle Diskriminierung durch die Mehrheitsgesellschaft, sondern leider auch in der Queer Community.
Marcella Rockefeller & Peter Plate
Sie ist weit über die Grenzen der Kölner Community bekannt, setzt sich für mehr Vielfalt ein und startet gemeinsam mit Peter Plate gerade richtig durch. Passend zum Release ihres Debütalbums „Anders als geplant“ zeichnen die Aidshilfe Köln und der Checkpoint am 19.3. 2021 Marcella Rockefeller und Peter Plate mit dem funkelnden Dankeschön aus.
„Marcella engagiert sich schon viele Jahre für mehr Vielfalt in der Szene und in der Gesellschaft. Dazu hat sie gemeinsam mit Peter Plate das Thema HIV in den Fokus gerückt und ihre Reichweite genutzt, um darauf hinzuweisen, wie wichtig die Arbeit von Aidshilfen ist und dass sie besonders in der Pandemie auf Spenden angewiesen sind. Künstler:innen, die trotz der Auswirkungen von Corona auf ihr eigenes Schaffen dennoch nicht vergessen, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen, müssen einfach ausgezeichnet werden. Wir sagen Danke, liebe Marcella und lieber Peter“, so Oliver Schubert, Geschäftsführer der Aidshilfe Köln.
„Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll, weil ich gerade so gerührt bin“, war Marcellas erste Reaktion, nachdem sie die Nachricht von der Aidshilfe und dem Checkpoint Köln bekommen hatte, dass sie die Brosche erhalten wird. Da Marcella und Peter noch gemeinsam im Tonstudio in Berlin die letzten Songs aufnehmen mussten, konnten die Broschen nicht persönlich übergeben werden, was aber keineswegs die Freude darüber bei den beiden schmälerte. Strahlend steckten sich Marcella und Peter die Brosche an.
„Ich bin total gerührt und möchte mich ganz herzlich bei der euch, der Aidshilfe Köln, bedanken – nicht nur für diese schöne Auszeichnung, sondern besonders auch für die tolle und wichtige Arbeit, die ihr tagtäglich leistet“, so Peter Plate.
Dieter Hennes
Minustemperaturen teilweise im zweistelligen Bereich, dazu die Belastung durch die Pandemie mit weniger Schlafplätzen in den Unterkünften: Da war in diesem Winter schnelle Hilfe für die Kölner Obdachlosen gefragt und Dieter Hennes hat seine ungenutzte „Hennes Terrasse“ unkompliziert zur Verfügung gestellt. Acht auf der Straße lebende Menschen konnten bei Hennes Unterschlupf finden und brauchten sich dank Heizstrahler keine Sorgen zu machen, dass sie in den extrem kalten Nächten im Schlaf in Lebensgefahr geraten würden.
Deswegen überreichten die Aidshilfe Köln und der Checkpoint Köln dem Szene-Wirt Dieter Hennes die Brosche als funkelndes Dankeschön. Elfi Scho-Antwerpes vom Vorstand der Aidshilfe und Christoph Klaes vom Checkpoint haben sich persönlich bei Dieter Hennes für das tolle Engagement bedankt.
Denn Dieter hat trotz der schwierigen Situation in der Gastronomie während der Pandemie nicht den Blick über den Tellerrand vernachlässigt und die Privatinitiative „Straßenwächter“ unterstützt. Obdachlose leiden gleich mehrfach unter der Pandemie: durch die geschlossenen Läden und das verstärkte Homeoffice sind weniger Menschen unterwegs. In der Folge landen bei den Wohnungslosen auch weniger Spenden. Deswegen ist das Engagement von Privatleuten, wie die Initiative Straßenwächter oder auch die schnelle Hilfe von Hennes, unbezahlbar.
“Vielen Dank für die Auszeichnung. Mein Team und ich haben uns sehr gefreut. Ich würde mir wünschen, dass für den nächsten Winter eine Art zentrale Zeltstadt aufgebaut wird, wo die Menschen, die auf der Straße leben müssen, geschützt und ohne Angst zu Ruhe kommen können. Dafür werde ich mich in den nächsten Monaten einsetzen und wenn es wieder möglich ist, auch auf die Straße gehen. Nur weil jemand keine Wohnung hat, bleibt er ein Mensch, um den sich die Gesellschaft kümmern muss”, so Dieter Hennes.
Rainbow Symphony Cologne e.V. (RSC)
Die Aidshilfe Köln und der Checkpoint Köln verleihen das erste funkelnde Dankeschön „Die Brosche“ nach der Pause an Rainbow Symphony Cologne. Mit den Adventssonntags-Konzerten versuchte der Verein den Menschen Normalität in unsicheren Zeiten des Lockdowns zu vermitteln. So war es zumindest an den Adventssonntagen möglich, für einen kurzen Moment die Belastung der Corona-Pandemie beiseitezuschieben und sich auf Weihnachten zu besinnen.
Das Rainbow Symphony Cologne setzt seit Jahren mit Hilfe der Musik ein Zeichen gegen Diskriminierung jeglicher Art. Ihre Wurzeln liegen im Einsatz für gesellschaftliche Akzeptanz von LGBTI*. Angesichts der bedenklichen politischen Entwicklungen in letzter Zeit geht es ihnen zunehmend auch um die Förderung von Vielfalt in allen Facetten als unabdingbare Basis für unsere Gesellschaft.
„Vielen Dank für die Überreichung der Anerkennung „die Brosche“ – darüber freuen wir uns sehr. Zeigt sie doch, dass wir durch die neuen Wege auch an Sichtbarkeit in der Community gewonnen haben. Für Musizierende und Kulturschaffende ist es keine einfache Zeit. Doch wir wollten nicht untätig sein und mit unseren Adventsvideokonzerten weihnachtliche Stimmung in die Welt bringen. Es war ein großer Aufwand (auch finanzieller Art), die Videos zu produzieren, aber wir haben es geschafft! Menschen von nah und fern haben uns zugeschaut und gemeinsam mit ihren Liebsten Christmas Karaoke gesungen und die Vorweihnachtszeit mit unseren Videos genossen. Vielen Dank an alle, die uns bei der Umsetzung unterstützt haben! Wir schauen optimistisch in die Zukunft und hoffen sehr, dass wir uns – in welchem Rahmen auch immer – bald wiedersehen und gemeinsam musizieren können“, so Tanja Micheel vom Vorstand.
Riphahn Café & Restaurant
Die Aidshilfe und der Checkpoint Köln verleihen das erste funkelnde Dankeschön „Die Brosche“ an das Gastronomen-Ehepaar Uwe Hammes und Thomas Tump, Betreiber des Riphahn Café & Restaurant. Sie werden für ihr außergewöhnliches Engagement während der Coronakrise ausgezeichnet, welches sie durch die Einführung der 1€PLUS Suppenküche im Riphahn gezeigt haben. „Damit haben sie es geschafft, den Zugang zu einer warmen Mahlzeit auch in dieser schwierigen Zeit für jeden aufrechtzuerhalten. Viele Bedürftige haben in den letzten Wochen das Angebot in Anspruch genommen. Diese Idee finden wir super und das soziale Engagement wollen wir mit unserer Brosche würdigen“, so Steph Claasen, Vorstand Aidshilfe Köln.
Normalerweise kostet eine Suppe im Riphahn zwischen vier und zehn Euro. Für einen Euro gab es nun jeden Tag wechselnde Suppen. Wer kann, gibt mehr als nur einen Euro. Von den Einnahmen werden die neuen Zutaten gekauft, um die Suppen für die nächsten Tage zubereiten zu können.
Obwohl die Gastronomie besonders hart vom Lockdown betroffen war, ist es umso bemerkenswerter, dass das Riphahn in dieser schwierigen Stunde auch an die Mitmenschen denkt, nicht nur in der Community, die schon vorher am Rand der Gesellschaft standen und für sie ein Angebot geschaffen hat.
Marcos Schlüter, Kulturkneipe Mittelblond
Das nächste funkelnde Dankeschön überreicht die Aidshilfe und der Checkpoint Köln an Marcos Schlüter. Er schlüpfte in den vergangenen Wochen immer wieder in seine unterschiedlichsten Rollen wie beispielsweise René Gligée, um Videos zu seinen Corona-Durchhalte-Songs zu drehen, mit denen er während des Lockdowns versucht hat, die Menschen in der Szene einen kurzen Moment abzulenken und deren Sorgen vergessen zu lassen. Und das trotz der eigenen existenzbedrohten Nöte, die er durch die Schließung der Kulturkneipe Mittelblond hat.
„Sein hömma Hölle als René Gligée ist einfach legendär und sorgt immer für ein Lächeln auf dem Gesicht. Wir wollen Marcos Engagement während des Lockdowns würdigen und uns bedanken, dass er uns mit seinen Videos zum Lachen gebracht und dazu beigetragen hat, dass uns die Decke nicht ständig auf den Kopf gefallen ist“, so Christoph Klaes, Leiter Checkpoint Köln.
Ibrahim Willeke, SOFRA Cologne
In einer nie dagewesenen Pandemie in einem fremden Land zu sein, wo man noch kein großes soziales Netzwerk aufgebaut hat, ist schwer. Da ist es wichtig, dass Menschen als Anlaufstelle ansprechbar sind. Genauso eine Anlaufstelle ist das ehrenamtliche Projekt SOFRA Cologne mit Ibrahim Willeke für LSBTI-Geflüchtete.
Besonders in der Corona–Krise hat sich das Projekt durch die schnelle Reaktion auf die neuen Begebenheiten ausgezeichnet. LSBTI-Geflüchtete waren teilweise von allem abgeschnitten. Um die Lücke zu schließen, ist SOFRA Cologne eingesprungen. Es wurden virtuelle Formate und Videos für die Zielgruppe erstellt, so dass sie trotz Quarantäne in manchen Unterkünften in Kontakt bleiben konnten. Deswegen überreicht der Checkpoint und die Aidshilfe Köln das funkelnde Dankeschön stellvertretend an Ibrahim Willeke für sein Engagement für die Community während der Corona-Pandemie.
„Ich bin sprachlos, vielen Dank für die Brosche. Es ist mir aber auch wichtig zu erwähnen, dass die Videos ohne die Unterstützung vom Rubicon nicht möglich gewesen wären. Es war also eine Kooperation von rubicon und SOFRA Cologne“, so Ibrahim Willeke.
Sven Lehmann, Kölner Bundestagsabgeordnete der Grünen
Viele Vereine, Verbände, Organisationen, Bar- und Sauna-Betreiber aus der Community können trotz der zahlreichen Lockerungen noch immer nicht gänzlich überblicken, welche wirtschaftlichen Folgen der Lockdown aufgrund der Covid-19-Pandemie auf die Haushalte in diesem Jahr, aber auch für die kommenden Jahre haben wird. Die Aidshilfe zum Beispiel rechnet nach vorläufigen Schätzungen mit rund 80.000 Euro, die durch Mindereinnahmen durch fehlende Spendeneinnahmen, ausgefallene Benefizveranstaltungen oder Minder-Einnahmen aus dem Checkpoint in diesem Jahr fehlen werden. Hinzu kommen die Mehrkosten für die Einhaltung neuer Hygiene-Richtlinien, die in der Art gar nicht im Haushalt in der Größenordnung geplant waren.
Deswegen setzt sich der Kölner Bundestagsabgeordnete der Grünen Sven Lehmann gemeinsam mit seiner Kollegin Ulle Schauws für einen Regenbogen-Rettungsschirm für queere Vereine, Verbände und Organisationen ein, die unter der Pandemie genauso zu leiden haben wie alle anderen Wirtschaftsunternehmen. Allerdings wurde dieser Sektor bisher noch gar nicht bei möglichen Förderungen berücksichtigt. Auch wenn aktuell noch kein Beschluss abgesegnet wurde, möchte die Aidshilfe Köln und der Checkpoint das Engagement würdigen und das funkelnde Dankeschön an Sven Lehmann überreichen. Mit einem Gastbeitrag im Tagesspiegel machten die beiden Abgeordneten auf die prekäre Situation aufmerksam, stellten die Forderung nach einem Rettungsschirm und setzten sich seitdem dafür ein.
„Sven Lehmann und Ulle Schauws beschreiben aus meiner Sicht ziemlich gut, mit welcher Situation in Bezug auf Eigenmittel wir in diesem und nächsten Jahr rechnen müssen. Und da ist es natürlich erfreulich, dass wir nicht allein auf weiter Flur mit dieser Tatsache kämpfen müssen, sondern auch auf die Hilfe aus der Politik hoffen können. Mit der Würdigung wollen wir natürlich die Beiden auch anspornen, sich weiter für den Regenbogen-Rettungsschirm stark zu machen“, so Michael Schuhmacher, Geschäftsführer der Aidshilfe Köln.
„Ich würde mir wünschen, dass sich sowohl die kommerzielle als auch nicht-kommerzielle Community solidarisch verbündet und gemeinsam die Stimme erhebt. Wenn weite Teile beider Bereichen die Krise nämlich nicht überstehen, geht uns ganz viel verloren und das müssen wir verhindern“, so Sven Lehmann, Bundestagsabgeordneter der Grünen.
Ralf König, Künstler
Mit den kleinen Episoden von Konrad und Paul, verbunden auch mit den Schwärmereien für einen Rewe-Filialleiter, hat der Kölner Künstler Ralf König seit Beginn der Corona-Pandemie die Community erheitert. Deswegen haben die Aidshilfe Köln und der Checkpoint ihn auserwählt, so dass er der nächste Preisträger des funkelnden Dankeschöns wird. Ralf König schafft es, mit seinen kurzen Comics immer wieder für ein Schmunzeln zu sorgen. Und damit nicht nur die deutsche Community was von seinen Zeichnungen hat, gibt es das Ganze auch noch in Spanisch, Englisch und Französisch. Spätestens um sieben Uhr morgens gehen die neuen Zeichnungen online.
„Wie kein anderer erhellt Ralf König zurzeit die Stimmung in der Community täglich mit neuen Comics. So sorgt er für Ablenkung und hilft uns dabei, dass uns nicht die Decke auf den Kopf fällt. Dafür wollen wir uns bedanken“, so Steph Claasen, Vorstand Aidshilfe Köln, der die Brosche im Atelier von Ralf König überreicht hat.
Elke Hellwig
Über 500 Gesichtsmaske hat Elke Hellwig in den letzten Wochen während der Corona Krise genäht. Allerdings nicht für sich, sondern für das queere Jugendzentrum anyway und die Aidshilfe Köln, damit beide Einrichtungen Masken für Mitarbeiter:innen, Klient:innen und Besucher:innen haben und somit weniger Geld für die Beschaffung von Einmal-Masken ausgeben müssen. „Elke ist von sich auf uns zugekommen und hat gesagt, ich würde gerne Masken für euch nähen. Da waren wir erstmal total platt und haben uns sehr gefreut,“ so Pressesprecher Erik Sauer.
Mit der Brosche will die Aidshilfe das nicht selbstverständliche Engagement an der Nähmaschine würdigen. „Mit den Masken hat Elke uns geholfen, vor allem in einer Zeit, in der die Masken noch schwer zu beschaffen waren. Als sie jetzt nochmals 150 Stück vorbeigebracht hat, haben wir die Chance genutzt und ihr gleich eine Brosche als funkelndes Dankeschön überreicht“, so Sauer weiter.
Zu Beginn dauerten 50 Maske noch eine Woche, mittlerweile schafft Elke an einem Tag 20 Masken. Sie hat dabei allerdings auch die Unterstützung von weiteren Menschen gehabt. Je mehr Leute von ihrem Engagement hörten, um so mehr wollten sie finanziell bei den Materialkosten unterstützen, so dass sie insgesamt 400 Euro zusammen bekam, um die Stoffe und Gummis für die Maske kaufen zu können. Auch für die Menschen ist das Dankeschön gedacht.
Ursula Greiser
Auch in der Corona-Krise kann sich das Frauen- und Familienzentrum auf zahlreiche Unterstützer:innen verlassen und somit auch in der Pandemie ansprechbar für alle Klient:innen bleiben sowie nahezu alle Angebote aufrechterhalten. Besonders engagiert hat sich in den letzten Wochen da Ursula Greiser hervorgetan. Sie hat sich regelmäßig erkundigt und nachgefragt, wo und wie sie dem Frauen- und Familienzentrum helfen kann. Darüber hinaus hat sie privat gespendet, aber auch dafür gesorgt, dass dem Frauen- und Familienzentrum vom Soroptimist-Hilfefonds eine Spende als Corona-Soforthilfe überwiesen wird. Deswegen erhält Ursula Greiser das funkelnde Dankeschön von der Aidshilfe Köln und dem Checkpoint Köln.
„Frau Greiser unterstützt das Frauen- und Familienzentrum schon seit Jahrzehnten, unter anderem bei der Durchführung der Wochenendfahrten, aber auch bei der Tiertherapie. Jetzt auch in Zeiten von Corona Frau Greiser als Unterstützerin an unserer Seite zu wissen, freut uns“, so Pressesprecher Erik Sauer.
„Für mich war und ist mein Engagement für die Aidshilfe Köln stets selbstverständlich, eine Bereicherung für mich und eine Herzensangelegenheit. Das mir von der Aidshilfe zugedachte funkelnde Dankeschön ehrt mich natürlich sehr“, so Ursula Greiser.
Dyke* March Cologne
Seit 2015 sorgt der Dyke* March im Rahmen des ColognePride für lesbische Sichtbarkeit. In den letzten Jahren ist die Teilnehmendenzahl immer weiter angestiegen. So waren 3.500 Demonstrant:innen 2019 dabei. Obwohl der ColognePride aufgrund der Corona-Bestimmungen auf Oktober verschoben wurde, haben sich die Organisatorinnen nicht unterkriegen lassen und trotz Corona den Dyke* March am 4. Juli in Köln durchgeführt und so wieder ein wichtiges und sichtbares Zeichen für lesbische Sichtbarkeit gesetzt. Über 1.200 Freund:innen und Supporter:innen sind dem Aufruf gefolgt.
Die Kontaktbeschränkungen der letzten Monate haben insbesondere lesbische/queere Frauen hart getroffen, da die Räume, in denen sie sich als Gemeinschaft erleben und begegnen, nicht zugänglich waren. Diesen Raum zumindest an einem Tag zu bieten, ist das Anliegen des Dyke* March Cologne 2020 gewesen. Am 4. Juli 2020 startete der 6. Dyke* March Cologne auf dem Neumarkt als bunte Fahrraddemonstration durch die Kölner Innenstadt zum Heumarkt. Den Auflagen gemäß mussten die Teilnehmer:innen 1.5 m Abstand halten und sollten Masken tragen.
„Der Dyke* March Cologne ist eine Plattform, um die ganz unterschiedlichen Interessen und politischen Forderungen von Lesben/queeren Frauen/frauenliebenden Frauen/genderqueeren Lesben zu präsentieren. So unterschiedlich ihre Lebenswelten sind, so vielfältig sind auch ihre politischen Anliegen. Genau diese lebendige und kämpferische Vielfalt wurde beim Dyke* March Cologne sichtbar und hörbar trotz Corona dank der wundervollen Idee mit der Fahrraddemo“, so Steph Claasen, Vorstand Aidshilfe Köln. Der Checkpoint Köln und die Aidshilfe Köln zeichnen deswegen die Organisatorinnen mit dem funkelnden Dankeschön aus.
„Vielen Dank für die Auszeichnung, wir freuen uns riesig, das zeigt uns, wir werden doch über unsere Communitygrenze wahrgenommen. Aber wir bieten nur den Raum, das funkelnde Dankeschön ist genauso für die zahlreichen Helfer:innen, Teilnehmer:innen und Supporter:innen, die diesen Dyke*March in den letzten Jahren haben wachsen lassen“, so Maria Balfer, eine von sechs Organisatorinnen des Dyke* March Cologne. Gemeinsam mit Susanne Clarenbach, Birgit Döring, Janna Gerdes, Annette Rösener und Ingrid Stumpf meldet sie im Team die Demonstration jedes Jahr an, stellt Rikschas zur Verfügung und organisiert Alles, was sonst nötig ist. Dass der Dyke* March in diesem Jahr nicht ausgefallen ist, sondern als Fahrraddemo durchgeführt wurde, ist Ingrid zu verdanken. Sie hatte am letzten Planungsabend die Idee, als sich alle fast schon mit einer Absage abgefunden hatten.
ICH WEISS WAS ICH TU
Das letzte funkelnde Dankeschön vergeben die Aidshilfe und der Checkpoint an „ICH WEISS WAS ICH TU“ (IWWIT). Seit Beginn der Pandemie war IWWIT für die queere Szene da. Im April 2020 starteten sie die neue Kampagne #WirFürQueer. Schließlich war die queere Szene während des Lockdowns von der Coronavirus-Pandemie betroffen, sei es durch mögliche Einsamkeit in der Isolation oder durch finanzielle Schwierigkeiten. Zahlreiche queere Publikationen (Magazine, Zeitschriften), Clubs, Organisationen, Selbstständige und Freiberufler:innen (wie Entertainer:innen, Künstler:innen, usw.) standen und stehen vor ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten. So wurde mit #WirFürQueer auf Sammlungen von Hilfs- und Soliaktionen aufmerksam gemacht, über die Sozialen Medien auf weitere Angebote hingewiesen, um sich auch mal ablenken zu können, aber auch aktuelle Informationen rund um Corona im Kontext HIV, Sexualität und Drogengebrauch wurden thematisiert.
Die Corona-Pandemie sorgt dafür, dass leider auch CSDs und andere queere Veranstaltungen dieses Jahr ausfallen. Doch „ICH WEISS WAS ICH TU“ hat niemanden im Stich gelassen! Unterstützt werden sie dabei vom CSD Deutschland e.V. und ihren Medienpartner:innen SIEGESSÄULE, MANNSCHAFT MAGAZIN, Queer.de, männer*, SCHWULISSIMO und FRESH!
Absolutes Highlight von #WirFürQueer war sicherlich das Online-Soli-Event für die Community zum IDAHOBIT am 17. Mai 2020 mit Größen wie Marianne Rosenberg, Maren Kroymann, Irmgard Knef, Schwanz und Ehrlich und Judy Winter und viele mehr. Moderiert wurde das Ganze von Annie Heger und Jurassica Parka!
Von Talks und Live-Acts, über Live-Musik und Drag Shows bis hin zu Politischem: Sehr viel Spannendes und Unterhaltsames wurde bereitgestellt und zum IDAHOBIT aus dem SchwuZ gesendet. Am Ende waren es fast vier Stunden Programm, das mehrere tausend Menschen live verfolgt haben.
Mit der letzten Auszeichnung endet die Kampagne der Aidshilfe und des Checkpoints Köln #WirFürCommunity. Mit der Auszeichnung verschiedener Menschen und Organisationen sollte ihr Engagement wertgeschätzt werden und die Bemühungen jedes Einzelnen sichtbar gemacht werden.
Alle Preisträger:innen von #WirFürCommunity stehen fest
„Darüber hinaus gibt es sicherlich noch ganz viele Menschen und Organisationen, die ein funkelndes Dankeschön verdient gehabt hätten. Uns war wichtig, dass wir möglichst breitgefächert Menschen und oder Organisationen würdigen. Besonders erfreulich war es aber zu sehen, dass unsere Vorschläge sich oft mit externen Vorschlägen deckten und wir schnell eine gewisse Anzahl zusammenhatten“, so Erik Sauer, Pressesprecher der Aidshilfe Köln.