Internationaler Frauentag am 8. März 2018

Anlässlich des Internationalen Frauentags weist die Landesarbeitsgemeinschaft Frauen und HIV/Aids in NRW (LAG) auf die unterschiedlichen Möglichkeiten hin, wie sich heterosexuelle Frauen vor HIV schützen können. So steht neben Kondomen bzw. Femidomen und Schutz durch Therapie* mit der HIV-Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP) eine weitere Methode zur Verfügung.

Bei der PrEP nehmen HIV-negative Menschen ein HIV-Medikament ein, um eine Infektion zu verhindern. Dazu sind in Deutschland Präparate zugelassen und nach ärztlicher Verschreibung in ausgewiesenen Apotheken erhältlich. Die Kosten von etwa 50 Euro pro Monat müssen vorerst selbst getragen werden.

„Aus unserer Sicht ist die PrEP für manche Frauen, die nicht ohne weiteres offen mit ihren Partnern über Safer Sex reden können, eine interessante Möglichkeit, sich aktiv zu schützen“, erklärten die beiden LAG-Sprecherinnen Nicole Hohenkirch und Birgit Körbel.

„Die Aidshilfen informieren und beraten Frauen über alle zugänglichen Schutzmöglichkeiten und helfen ihnen, für sich die jeweils beste Methode herauszufinden“, so Körbel.

„Entscheidend ist, dass die PrEP auch bei Frauen wirkt. Frauen, die sich für eine PrEP interessieren, weisen wir darauf hin, dass eine tägliche Einnahme der Tabletten, regelmäßige HIV-Tests und andere medizinische Untersuchungen unerlässlich sind“, sagte Hohenkirch.

In Nordrhein-Westfalen leben etwa 3.500 Frauen mit HIV, nach Angaben des Robert Koch-Instituts in Berlin sind darunter 400, die noch nichts von ihrer Infektion wissen. Liegt der Anteil der Frauen an der Gesamtzahl der HIV-Infizierten bei etwa 18 Prozent, beträgt der Anteil von ihnen, die eine der Aidshilfen in NRW aufsuchen und hier Beratungsangebote und Selbsthilfegruppen nutzen, bei etwa 27 Prozent.

XXelle, die Marke der landesweiten Frauenarbeit, bildet auf kommunaler, regionaler und landesweiter Ebene ein wichtiges Netz für Frauen mit HIV und Aids in NRW. In der 1995 gegründeten Landesarbeitsgemeinschaft Frauen und HIV/Aids in NRW sind Mitarbeiterinnen aus Aidshilfen und anderen Vereinen vernetzt.

Weitere Informationen zur PrEP finden Sie unter https://www.aidshilfe.de/rund-um-prep.

*Schutz durch Therapie: Durch Menschen mit HIV in Therapie, bei denen keine Viren im Blut nachweisbar sind, ist eine Infektion nicht möglich.