(Köln, den 2. Dezember 2024) Nach knapp zehn Jahren ist „DIE GALA – zugunsten der Aidshilfe Köln“ mit einem grandiosen Comeback im Musical Dome und dem Bühnenbild des „Moulin Rouge! Das Musical“ zurückgekehrt. Dabei sorgten nicht nur Marianne Rosenberg und Giovanni Zarrella für emotionale Momente in der gut dreistündigen Veranstaltung. Dank über 1.600 Zuschauer:innen und zahlreicher Sponsor:innen kann sich die Aidshilfe Köln e.V. über 123.000 Euro freuen, die der Arbeit des Vereins zugutekommen. Vor dem Hintergrund der drohenden Kürzungen – das Land NRW will bis zu 35 Prozent im HIV/Aids-Bereich streichen – ein willkommener und dringend benötigter Geldsegen. Zum 40. Jubiläum im nächsten Jahr soll es am 1. Dezember eine Neuauflage der GALA im Musical Dome geben. Das hat Geschäftsführer Oliver Schubert auf der Bühne bereits angekündigt.
DIE GALA startete zur Rückkehr in den Musical Dome Köln mit teilweise erschreckenden und bedrückenden Statements von Politiker:innen und HIV-positiven Menschen aus den 80 und 90er-Jahren. Gefolgt von „I will survive“ in der Version der „KLEiNEN SHOW“, dem ehrenamtlichen Show-Projekt der Aidshilfe Köln. So sorgte direkt der Auftakt bei den über 1.600 Zuschauer:innen für einen ersten Gänsehaut-Moment.
Durch den Abend führte Erika Laste gewohnt amüsant, aber auch an manchen Stellen ernst, so dass sie die perfekte Mischung aus Ernsthaftigkeit und Klamauk fand. Denn vier Leitbegriffe charakterisierten DIE GALA: Gesundheit, Vielfalt, Demokratie und Menschlichkeit. Der Abend setzte ein Zeichen weit über die Stadtgrenzen Kölns hinaus und sorgte für Sichtbarkeit rund um das Thema HIV/Aids. Bereits im Foyer tummelten sich vor Beginn der GALA auf dem roten Teppich nicht nur Persönlichkeiten aus der Kölner Stadtgesellschaft wie zum Beispiel Stadtdechant Monsignore Kleine. Aus Frankfurt, Berlin, ganz NRW waren Menschen gekommen, um sich den Abend nicht entgehen zulassen.
Dazu fanden sich auf dem roten Teppich unter anderem Moderator Thorsten Schorn, 1Live-Moderator Benni Bauerdick, Landtagsabgeordneter Arndt Klocke und Fraktionsgeschäftsführer der Grünen Lino Hammer beide aus Köln, CDU-Fraktionsvorsitzender Niklas Kienitz und Florian Braun (CDU-Landtagsabgeordneter) beide aus Köln, SPD-Landtagsfraktionsvorsitzender Jochen Ott und der Geschäftsführer der FDP-Ratsfraktion Ulrich Breite sowie zahlreiche bekannte Dragqueens wie Kelly Heelton oder Pam Pengco. Wer bei einer Gala zugunsten der Aidshilfe Köln natürlich auch nicht fehlen durfte, waren die langjährigen Wegbegleiter:innen wie Georg Uecker, Klaus Nierhoff oder Elfi Scho-Antwerpes sowie Bürgermeister Dr. Ralf Heinen (i.V. für OB Reker) und die Botschafter der Gala NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann und Sven Lehmann, queerpolitischer Beauftragter der Bundesregierung.
Sie alle genossen im ersten Teil der GALA neben dem Gastauftritt des „Moulin Rouge! Das Musical“-Ensembles die Darbietungen von Künstler:innen wie Chansonnier Tim Fischer, Kult-Szenegröße René Gligée und Stand-up-Comedian Markus Barth. Die beide für zahlreiche Lacher im Publikum sorgte.
Zarrella bringt Saal zum Kochen
Zum Abschluss des ersten Teils führte Giovanni Zarrella mit seiner unverwechselbaren Stimme, seinem unwiderstehlichen italienischen Charme und seiner modernen Interpretation von Italo-Pop-Nummern zum nächsten Höhepunkt. Bevor es in die Pause ging, kochte der Saal noch einmal richtig hoch. Bei seinem ersten Song „Fantastico“ stand Zarrella plötzlich im Saal, fing an zu singen und ging durch das Publikum. Spätestens da hatte er den Saal. Bei der Zugabe hatte Giovanni dann noch eine Überraschung parat: Für jedes Handylicht, das bei seinem Song „Universo“ anging, spendete der Sänger einen Euro zugunsten der Aidshilfe. Die über 1.600 Gäste verwandelten den Musical Dome in ein Lichtermeer. „Was sollte da noch kommen?“, fragte sich der eine oder die andere Zuschauer:in in der Pause. Überall sah man begeisterte Gesichter.
Nachdem das Publikum eine halbe Stunde im Foyer durchatmen und den ersten Teil bei einem Getränk Revue passieren lassen konnte, wurde es zu Beginn des zweiten Teils recht eng auf der Bühne. Als sich der Vorhang nach der Pause zum ersten Mal öffnete, standen 50 „Grüngürtelrosen“ auf der Bühne und brachten den Saal mit ihrem Happy-Medley direkt wieder auf Temperatur. Wobei – das ist eigentlich untertrieben: Die Grüngürtelrosen haben den Musical Dome zum Beben gebracht. Nach rund zehn Minuten Abriss auf der Bühne schloss sich der Vorhang unter stehenden Ovationen und zahlreichen Zugabe-Rufen.
Dann folgte einer der emotionalsten Momente des Abends: Lola Lametta präsentierte das Lied „Hymne à l‘amour“ von Céline Dion. während des instrumental Teils des Songs wurden großflächige Bilder von Menschen hochgehalten, die an den Folgen ihrer HIV-Erkrankung verstorben waren oder die die Aidshilfe in den letzten knapp vier Jahrzehnten unterstützt hatten. Neben Freddie Mercury, Aidshilfe Köln-Gründer Jean-Claude Letist und HIV-Aktivist Jörg Vathke durfte in diesem Zusammenhang natürlich Dirk Bach nicht fehlen. Der auch zwölf Jahre nach seinem Tod noch immer schmerzlich vermisst wird und nicht nur bei vielen Angestellten der Aidshilfe unvergessen bleibt.
Passenderweise folgte dann mit Gayle Tufts eine Künstler:in, die eine enge Freundin von Dirk war. Zwischen ihren beiden Songs „Don’t Stop the Music“ und „I Need a Hero“ erinnerte sie an Dirks Wesen. Sie erzählte von einer Begebenheit, als sie einmal gemeinsam in Berlin eine Apotheke besuchten. Plötzlich war Dirk von einer Schar Kinder umgeben. Gayle hatte völlig außer Acht gelassen, dass Dirk durch sein Mitwirken bei der Sesamstraße bei vielen Kindern bekannt war. Über eine Stunde nahm sich Dirk für jedes Kind Zeit, machte Fotos und verteilte Autogramme.
Diese Art beeindruckt Tufts bis heute. Zudem ist sie Dirk dankbar für seine Unterstützung in ihrer Anfangszeit. Nicht nur deshalb unterstützt sie die Arbeit der Aidshilfe: Allein in den 90er-Jahren hat sie 27 enge Menschen an Aids verloren. Daher war es für sie selbstverständlich, an diesem Abend mit ihrem begnadeten Pianisten Marian Lux dabei zu sein.
Es folgte Marcella Rockefeller mit „Liebe ist kein Einzelfall“ und dem Rosenstolz-Klassiker „Liebe ist alles“. Mit diesem Appell stimmte Rockefeller das Publikum bereits auf den letzten Höhepunkt des Abends ein. Doch zuvor stand noch die Spendenübergabe auf dem Programm: Was hatte der Abend der Aidshilfe Köln eingebracht?
Über 120.000 Euro für die Aidshilfe Köln
Dank der Sponsoren und der Ticketeinnahmen ist die Rückkehr der GALA ein voller Erfolg gewesen – auch finanziell, vor allem für die Aidshilfe Köln. „Als sich die Möglichkeit bot, hier im Musical Dome eine Gala auszurichten, hatten wir davon geträumt, dass am Ende solch eine fantastische Summe übrigbleibt. Dass dies nun Realität ist, macht uns alle als Team sehr, sehr stolz“, so ein überglücklicher Oliver Schubert, Geschäftsführer der Aidshilfe.
Auch wenn die genaue Höhe der Spenden des Abends noch ausgezählt werden muss, steht eines fest: Die Wiederauflage der GALA hat über 123.000 Euro zugunsten der Aidshilfe Köln erwirtschaftet – eine noch nie dagewesene Summe in der fast 40-jährigen Geschichte des Vereins. Jeder Euro pro verkaufter Karte kommt somit der Arbeit der Aidshilfe Köln zugute.
„Ich möchte mich bei allen Menschen bedanken, die diesen Erfolg möglich gemacht haben – angefangen bei Moulin Rouge! Das Musical, mit dem wir in den letzten neun Monaten besonders eng zusammengearbeitet haben, um diesen Abend auf die Beine zu stellen. Bei meinem Team und den zahlreichen Sponsor:innen, die ebenfalls an die Sache geglaubt haben und direkt Feuer und Flamme waren, als wir ihnen von unserem Plan erzählten“, so Schubert weiter.
Nächste GALA am 1. Dezember 2025
„Wir hatten gehofft, dass es uns gelingt, einen schönen, emotionalen, aber auch unterhaltsamen und kurzweiligen Abend hinzubekommen. Das ist uns gelungen. Danke an Regisseur Jonathan Briefs und Danny Frede, die den Ablauf so großartig konzipiert haben. Und dann ein ganz großes Dankeschön an Marc und Moriz Pickel von der Firma Iventos. Dank ihrer Expertise wussten wir das gesamte Thema rund um die benötigte Technik und die Koordination zwischen dem Musical Dome, den Künstler:innen und uns in guten Händen.
Mit 1,5 Stellenanteilen unserer Kolleg:innen solch eine Veranstaltung neben all unseren anderen Projekten zu organisieren, wäre sonst gar nicht möglich gewesen. Iventos hat uns viel Arbeit abgenommen. Und menschlich hat es auch direkt gepasst, sodass uns der wöchentliche Austausch sicherlich erst einmal fehlen wird“, so ein zufriedener Erik Sauer, Geschäftsführer der Lebenshaus-Stiftung.
Wir dürfen wiederkommen
Nach dem großartigen Erfolg in diesem Jahr plant die Aidshilfe, anlässlich ihres 40-jährigen Bestehens „DIE GALA“ auch im nächsten Jahr wieder auf die Beine zu stellen – und zwar zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember 2025. Dass die GALA zurückkehren darf, bestätigte Markus Römer auf der Bühne.
„Wir hoffen, wieder so tolle Acts dafür gewinnen zu können und weiterhin auf diese breite Unterstützung von Sponsor:innen. HIV, Aids und die gesellschaftlichen Folgen gehen uns alle an und müssen breit in der Stadtgesellschaft verankert bleiben“, so Vorstandsmitglied Prof. Dr. Jürgen Rockstroh. Die ersten Sponsor:innen haben bereits signalisiert, auch im nächsten Jahr wieder dabei zu sein.
Spenden von REWE, „Moulin Rouge! Das Musical“, Gemeinschaft Kölner Schausteller und Tim Fischer
Neben den Einnahmen durch die Ticketerlöse kann sich die Aidshilfe Köln auch über vier große Spenden freuen. Moulin Rouge! Das Musical hatte über das Jahr verteilt mehrfach Aktionen durchgeführt und Spenden gesammelt. Dabei kamen insgesamt 42.000 Euro zusammen, die von Markus Römer, Ralf Durski und Corinna Steffens-Dieckmann an Vorstandsmitglied Prof. Dr. Jürgen Rockstroh überreicht wurden. Darüber hinaus übergab Ines Schurin, Unternehmenssprecherin der REWE Group, in der Pause einen Scheck in Höhe von 15.000 Euro an Geschäftsführer Oliver Schubert. Auch die Gemeinschaft Kölner Schausteller hatte einen Scheck im Gepäck: Sie spendeten im Rahmen der GALA 2.000 Euro. Zuletzt überreichte Tim Fischer einen weiteren Spendenscheck. Er hatte bei seinem letzten Gastspiel im Kölner Gloria nach der Vorstellung gesammelt. Dabei kamen 1.255 Euro zusammen, die er jetzt in festlichem Rahmen an die Aidshilfe Köln übergab.
Ganzer Saal singt „Er gehört zu mir“
Gegen 23 Uhr, etwas später als geplant, war es dann so weit: Marianne Rosenberg machte sich bereit, ging auf Position und der Vorhang öffnete sich. Spätestens bei den ersten Takten von „Er gehört zu mir“, stand auch der letzte Mensch im Saal auf, um mitzusingen und zu tanzen. Welch toller Abschluss dieses phantastischen Abends.
Kontakt:
Erik Sauer
0221 -2020 343