(Köln, den 15. Januar 2025) Mit Risikoumfeld ist hier der Neumarkt in Köln als offener Drogenszeneort gemeint. „Die“ Drogenszene am Neumarkt steht an dieser Stelle stellvertretend für Szenetreffpunkte in Köln an denen unterschiedliche Interessen und Bedarfe von Menschen und „der“ Öffentlichkeit aufeinanderprallen. Es entstehen teils hitzige Diskussionen, wie mit einem Szenetreffpunkt umzugehen ist und was es eigentlich braucht.
Die Ausstellung [ÜBER]LEBEN IM RISIKOUMFELD entstand im Rahmen eines Forschungsprojektes zur offenen Drogenszene am Neumarkt. Sie ist das Ergebnis einer partizipativen Arbeit in der sieben Konsument:innen als Expert:innen ihrer Lebenswelt eigenständig Orte aus ihrem Alltag rund um den Neumarkt ausgewählt und fotografiert haben.
Im Anschluss daran wurden die Konsument:innen über ihre Erlebnisse interviewt. Die Bilder dokumentieren zentrale Themen wie den Gelderwerb, Drogenbeschaffung, Risiken des Substanzkonsums, erlebte Obdachlosigkeit, Kriminalisierung sowie soziale Beziehungen in der Drogenszene.
Wir freuen uns im Café Bach die Ausstellung [ÜBER]LEBEN IM RISIKOUMFELD präsentieren zu dürfen. Es handelt sich um eine begehbare Ausstellung. Begleitet wird die Ausstellung von einem Talk mit Prof. Dr. Daniel Deimel (TH Nürnberg, Initiator und Studienverantwortlicher neben Dr. Tim Lukas, Uni Wuppertal) und Vertreter:innen von Vision e.V., Aidshilfe Köln e.V. und weiteren Vertreter:innen der Suchthilfe in Köln.
„Wir freuen uns sehr darüber, in unseren Räumen die Auftaktveranstaltung zur Wanderausstellung begehen zu können. Mit dieser Ausstellung wird der bestehende Diskurs zur offenen Drogenszene am Neumarkt durch die Einblicke der Konsument:innen erweitert und macht noch einmal deutlich, dass hier mehr statt weniger und andere Angebote, wie z.B. Wohn- und Aufenthaltsräume benötigt werden. Kürzungen in Sucht- und Überlebenshilfe werden sich sofort in öffentlichen Räumen bemerkbar machen. Das kann insbesondere nicht im Interesse der Zielgruppen sein, die auch wir mit einigen Angeboten unserer Arbeit erreichen wollen.,“ so Oliver Schubert, Geschäftsführer Aidshilfe Köln.
„Es wird aktuell viel über Drogenszenen berichtet. Sie werden häufig als Angsträume für die Mehrheitsgesellschaft wahrgenommen. Die Perspektive der Drogenkonsument:innen wird dabei häufig außer Acht gelassen. Mit der Ausstellung möchten wir explizit die Perspektive der Konsument:innen wieder geben und somit dieser marginalisierten Personengruppe eine Stimme geben,“ so Daniel Deimel, Professor für Gesundheitsförderung und Prävention an der Technischen Hochschule Nürnberg.
Ausstellung und Talk zu [ÜBER]LEBEN IM RISIKOUMFELD – die offene Drogenszene in Köln
Datum: 28. Januar 2025
Ausstellung: 17:00 bis 21:00 Uhr
Talk: 18:30 Uhr bis 19:30 Uhr
Wo: Café Bach, Pipinstr. 7, 50667 Köln
KVB Haltestelle Heumarkt.
Die Ausstellung wird neben dem Café Bach in den kommenden Monaten noch an folgenden Orten in Köln zu sehen sein:
06.02.-24.02. Kunst-Station St Peter, Köln
24.02.-24.03. Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung, Köln
24.03.-24.04. Katholische Hochschule NRW, Köln
Pressekontakt:
Für Ausstellung und Forschung: Arbeitsfelder und Angebote Aidshilfe Köln
Prof. Dr. Daniel Deimel Torben Beimann
Mobil: 0177-3133500 Mobil: 0173-1472620
daniel.deimel@th-nuernberg.de beimann@aidshilfe-koeln.de