(Köln, den 16. Juni 2020) Checkpoint setzt Happy Sexlife Workshops gemeinsam mit dem rubicon fort
Das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 hat die ganze Welt im Griff und mit ihr auch die schwule Szene und Community. Das Nachtleben ist runtergefahren oder ausgeschaltet, die Szenelocations können nur unter strengen Auflagen wieder öffnen und öffentliche Cruising-Events finden derzeit nicht statt.
Im Mittelpunkt der Verhinderung einer massiven Ausbreitung von Covid-19-Erkrankungen steht das Verhältnis der Körper zueinander. Die Maßnahmen zur Krankheitseindämmung gehen nicht nur mit der bloßen Einschränkung des öffentlichen Lebens und der individuellen Lebensführung einher, sondern sie nehmen dabei eben auch Einfluss auf die Sexualität und die Beziehungen fast aller Menschen. Viele müssen im Moment mit Isolation, Einsamkeit und Zukunftsängsten umgehen – und ihr soziales und sexuelles Leben mit reduzierten oder minimierten Kontakten ausleben. Die Auseinandersetzung mit den eigenen sexuellen Bedürfnissen und deren Befriedigung hat sich dabei ganz sicher verändert und verkompliziert – vielleicht aber auch vereinfacht?
Nicht wenige schwule Männer sind im Moment mit der Frage beschäftigt, wie sie ihr sexuelles und soziales Leben zufriedenstellend organisiert kriegen. Geht die Gefahr einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 mit einem hohen Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs einher, gilt dies umso mehr. Auch wenn körperliches Beisammensein im Moment nur schwer möglich ist, wollen der Checkpoint der Aidshilfe Köln und das Beratungszentrum rubicon ihre im letzten Jahr gestartete, sexualpädagogische Workshop-Reihe „Happy Sexlife – Wie geil ist das denn?!“ fortsetzen. Die Bedingungen sind andere und neue und gerade deshalb soll schwulen, bisexuellen und queeren Männern mit den Gesprächsrunden und Workshops der Austausch zu Sexualität in Zeiten von Corona ermöglicht werden. Fragen und Themen gibt es genug: Wie geht’s uns in Zeiten der Pandemie? Wie hat sich schwules Leben und Szene verändert? Welche Zumutungen aber auch Überraschungen und neue Erfahrungen hält die Coronakrise für den schwulen Man bereit? Sex & Corona, was gilt es zu beachten? Wie bleibt man sexuell aktiv und kann seine sexuellen Bedürfnisse befriedigen, wenn man zugleich eine Ansteckung oder Verbreitung des Coronavirus verhindern will? Stehen sich hier „Corona-Huren“ und „Corona-Heilige“ gegenüber? Verändert sich der Sex und das sexuelle Erleben inmitten der Pandemie? Kommt uns im Moment so manches aus der Aidskrise bekannt vor? Und: Welche Haltung gegenüber Sexualität – unserer und der der Anderen – nehmen wir ein?
In drei virtuellen Veranstaltungen können diese Fragen besprochen und diskutiert werden. Workshopleiter und Moderator ist Marco Kammholz. Er ist Sexualpädagoge (gsp) und bietet sexuelle Bildungsveranstaltungen für Erwachsene an, insbesondere zur Sexualität schwuler Männer. Die Veranstaltungen laden ein zum persönlichen Austausch, außerdem wird es kurze Inputs und interaktive Frage- und Gesprächsrunden geben. Die Workshops richten sich an alle schwulen, bisexuellen und queeren Männer ab 18 Jahren und sie finden in deutscher Sprache statt. Auf ausreichend Pausenzeiten wird geachtet. Teilnehmen können maximal 10 Personen. Alles Infos findet ihr unter: www.checkpoint-köln.de/hsl
Die Anmeldung findet jeweils bis 2 Tage vor den Workshops über: aleksej.urev@rubicon-koeln.de statt. Die Veranstaltungen werden digital via Zoom durchgeführt. Hierfür wird eine stabile Internetverbindung, Kamera und Mikro (im besten Fall Kopfhörer) benötigt.
Die Reihe „Fucking Corona – schwuler Sex in der Krise“ ist eine Kooperation des Checkpoints der Aidshilfe Köln, dem rubicon und Herzenslust NRW. Wir danken der Aidshilfe NRW für die Förderung im Rahmen der zielgruppenspezifischen Prävention.
Die Workshops:
- 24.07.2020, 19.00-21.30 Uhr: Wie geht’s – wie stehts? Ein Austausch über die Skurrilität, die Zumutungen und die Lust in der Coronakrise.
- 31.07.2020, 19.00-21.30 Uhr: What the fuck?! Ein Austausch über Sex in Zeiten von Corona.
- 28.08.2020, 19.00-21.30 Uhr: Hure oder Heiliger? Sex und Moral in Zeiten der Pandemie.
Pressekontakt
Erik Sauer
Telefon: 0221 / 20203-43
sauer@aidshilfe-koeln.de