
Liebe:r Leser:in,
die Aidshilfe Köln wird 40 – und immer wieder kommt es vor, dass uns und mir in den unterschiedlichsten Gesprächszusammenhängen die Frage gestellt wird:
„Wozu braucht es euch denn heute noch?“
Wir könnten enttäuscht oder irritiert über diese Frage sein – sind wir aber nicht. Denn es bleibt auch nach 40 Jahren unsere Aufgabe, zu informieren, zu unterstützen und uns gegen fortwährende Diskriminierung und Ungerechtigkeiten gegenüber Menschen mit HIV, Schwulen und queeren Menschen einzusetzen.
Denn aus Erzählungen und Erinnerungen wissen wir: Niemand – auch nicht „der Staat“ – wollte Anfang der 80er-Jahre mit infizierten oder erkrankten Menschen etwas zu tun haben. Schwule und Lesben taten sich zusammen, haben angepackt und unter höchster Belastung eine Struktur aufgebaut, die für unmittelbare Hilfe, Begleitung und Solidarität stand.
So entstand – auch in Köln – aus der Selbsthilfe heraus der größte gesundheitliche Präventions- und Versorgungserfolg, den Deutschland vorzuweisen hat.
Die Aidshilfen gestalten Prides, haben den Weg für queere Jugendzentren geebnet und Projekte wie SCHLAU mit ermöglicht – weil wir, und das bleibt auch so, eine Verantwortung für die gesellschaftlichen Verhältnisse haben, in denen unsere, nicht nur queeren, Zielgruppen leben.
Deswegen räumen wir heutzutage MPOX („Affenpocken“) aus dem Weg. Wir unterstützen Menschen, die mit „Chemsex“ (mehr als) ins Straucheln geraten. Und wir beraten und testen nicht nur queere Geflüchtete, TIN*-Personen oder schwule Männer, sondern alle, die zu uns kommen möchten.
Festzuhalten bleibt aber auch: Es wird weiterhin an den Folgen einer HIV-Infektion oder aidsdefinierenden Erkrankung gestorben. Unsere Kolleg:innen aus dem Beratungs- und Informationsteam sowie dem Frauen- und Familienzentrum sind immer wieder mit großen Herausforderungen konfrontiert, was die Begleitung dieser Menschen angeht. Oft sind es die äußeren Umstände und Versorgungssysteme, die auch nach 40 Jahren wenig dazugelernt haben, diskriminieren oder Menschen in unwürdige Situationen und Ausgangslagen versetzen. Hier wirken unsere Teams engagiert dagegen. Das erfordert nicht nur Erfahrung, sondern immer wieder Kraft und Mut, sich den Strukturen zu widersetzen und auf Ungerechtigkeiten hinzuweisen.
Ein Dank für diese Arbeit – auch an dieser Stelle!
Für uns als Aidshilfe Köln gilt weiterhin: Es ist und bleibt egal, welches Thema dich rund um deine Sexualität, sexuelle Gesundheit oder Sucht beschäftigt. Wir hören zu – ohne Vorurteile, ohne Bewertungen. Wir arbeiten akzeptierend und ohne moralische Maßstäbe. Im besten Sinne der Selbsthilfe schauen wir gemeinsam mit den Menschen, was gut für sie sein kann.
Das alles geht weiterhin nur mit eurer Solidarität und Unterstützung!
Wir zählen auf euch – danke für eure Unterstützung!
Oliver Schubert
Geschäftsführer Aidshilfe Köln
ALLGEMEIN

Die Gala lockt am 1. Dezember wieder in den Musical Dome
Nach dem tollen Erfolg im Vorjahr wird die Lebenshaus-Stiftung auch in diesem Jahr am Welt-Aids-Tag eine Benefizveranstaltung zugunsten der Aidshilfe Köln veranstalten. Und das Line-up steht dem aus dem Vorjahr in nichts nach. Auf der Bühne werden am 1. Dezember im Musical Dome Köln folgende Künstler:innen stehen:
Vicky Leandros, No Angels, Sarah Engels, Georgette Dee mit Terry Truck, das Moulin Rouge! Das Musical Ensemble, Timur Turga und Knallblech. Als Special Guest kommt Hape Kerkeling zur Gala. Durch den Abend im Musical Dome Köln führt erneut die bezaubernde Erika Laste. Bereits jetzt sind fast die Hälfte der Tickets vergriffen, also schnell zugreifen. Es lohnt sich. Tickets gibt es ab 60 € unter www.diegala.de
Queere Karrrieremesse „Rainbowday“ im Café Bach
Am 6.6.zu Gast bei uns: Jobs – Talkes – Chances
Rainbow-Career-Day im Café Bach. Komm zwischen 13-18 Uhr vorbei, nutzt den safer space in Karrierefragen, um dich in einem persönlicheren Rahmen zu informieren! Mehr Infos findest du hier.
Britney X High & Horny
In diesem Jahr sind wir zu Gast beim BRITNEY X Festival. Chemsex ist längst kein Nischenphänomen mehr, sondern Realität für viele schwule, bi- und queere Männer. Doch wo endet die Lust, wo beginnt die Sucht? Tickets gibt es hier. Beim BRITNEY X Festival sprechen wir über das, worüber viele nur hinter vorgehaltener Hand reden. Paul Hirning (Aidshilfe Köln), PD Dr. Christoph Boesecke (HIV-Spezialist & Immunologe) und Karl Anton Gerber (ehemaliger User mit tiefen Einblicken in die Szene) teilen ihr Wissen, ihre Erfahrungen und ihre Perspektiven auf ein Phänomen, das so viel mehr ist als nur Party. Es wird ehrlich, unbequem und nötig.
TERMINE

02. Juni – Positiver Raum
Infoveranstaltung für Menschen mit HIV
In der Reihe Positiver Raum gibt es neben Informationen zum Wissensstand auch Raum für Fragen. Die Veranstaltung ist kostenfrei, es ist aber eine Anmeldung erforderlich. Am 2. Juni ist das Thema HIV und Ernährung. Los geht es um 18 Uhr im Café Bach.

12. Juni – Med Info
Infoveranstaltung für Menschen mit HIV
Durch die verbesserten Behandlungsmöglichkeiten der HIV-Infektion ist die Anzahl von Aids-definierenden Tumoren deutlich zurückgegangen. Durch die gestiegene Lebenserwartung haben allerdings andere Krebserkrankungen zugenommen. Die Veranstaltung gibt einen Überblick über die bei Menschen mit HIV häufig vorkommenden Krebsarten und wie man das Risiko vermindern kann. — Referierende der Uniklinik Köln. Beginn ist um 19 Uhr.
Veranstaltungsort: Uniklinik Köln,
Kerpener Str. 62, CIO / Gebäude 70,
Seminarraum 1, Erdgeschoss
KVB Lindenburg (Linie 9)
STETIGE ANGEBOTE
SPENDEN
Jede Spende hilft!
Jede Spende ermöglicht uns, die Angebote und Projekte der Aidshilfe Köln aufrechtzuerhalten. Für viele unserer Angebote erhalten wir Förderungen durch die öffentliche Hand. Diese reichen jedoch bei weitem nicht aus, um die Arbeit zu finanzieren. Über 300.000 Euro müssen wir jährlich für unsere Projekte aus eigenen Kräften aufbringen – durch Spenden.
Spendenkonto
Aidshilfe Köln
Bank für Sozialwirtschaft
DE51 3702 0500 0007 0160 00
SWIFT-BIC: BFSWDE33XXX
Verantwortlich für den Inhalt: Erik Sauer und Benjamin Scholz
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