Liebe Leser:innen,

gerade in Zeiten von Krieg(en) und Rechtsruck wollen wir am 17.05, dem IDAHOBITA, daran erinnern, dass es wichtig ist, solidarisch zusammenzustehen, sich gegenseitig zu sehen und Verständnis zu entwickeln für die gemeinsamen und unterschiedlichen Bedarfe innerhalb der Community. Viele machen stark! Deswegen haben wir gemeinsam mit dem anyway, dem rubicon und dem Kölner Lesben- und Schwulentag (KLuST) eine gemeinsame Veranstaltung initiiert. Wir sehen uns am 17.05. ab 18:00 Uhr zum IDAHOBITA auf dem Roncalliplatz.

Der Franzose Louis-Georges Tin hat 2005 den IDAHOBITA ins Leben gerufen, der seitdem jedes Jahr weltweit am 17.05. stattfindet: den Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Trans- sowie Asexuellen-Feindlichkeit. Oder auch zusammengefasst: gegen Queerfeindlichkeit. Das Datum wurde gewählt, da am 17.05.1990 Homosexualität von der Liste der psychischen Krankheiten der Weltgesundheitsorganisation, dem ICD-10, gestrichen wurde. In Deutschland erinnert der 17.05. zusätzlich auch an den Paragraphen 175 des Strafgesetzbuches, der sexuelle Handlungen zwischen Männern noch bis 1994, seit 1973 in abgeschwächter Form, unter Strafe stellte.

Am IDAHOBITA zeigen der Checkpoint und die Aidshilfe Köln Präsenz und Flagge! Das tun wir gemeinsam mit den Organisationen rubicon, anyway und dem Kölner Lesben- und Schwulentag. Es geht darum, auf die Lebenssituationen von LGBTIQ*-Menschen aufmerksam zu machen und auf deren Recht auf physische und psychische Unversehrtheit hinzuweisen. Und dies in all der Vielfalt und den Differenzen sowie den unterschiedlichen Zugängen, die es innerhalb der Community gibt, nicht nur hier, sondern auch in anderen Regionen der Welt.

Der Aktionstag hat über die Jahre mehr Diversität, Differenzen und Vielschichtigkeit integrieren können: 2005 begann er noch als IDAHO und beschränkte sich auf Homofeindlichkeit. In den folgenden Jahren kamen dann Trans-, Bi-, Inter- und Asexuellen-Feindlichkeit dazu, in dem Bewusstsein, dass es zwar gemeinsame Standpunkte gegen Heteronormativität gibt, die Diskriminierungen aber sehr unterschiedlich aussehen können. So wurde Transidentität leider noch bis ins Jahr 2020 im ICD-10 geführt. Außerdem rücken auch immer mehr Differenzen in den Fokus, die jenseits von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt stehen, z.B. Behinderung, Herkunft, Milieu, Religionszugehörigkeit etc., und die sowohl innerhalb als auch außerhalb der Community queeren Menschen Zugänge und Akzeptanz verwehren können. Dieser Ansatz passt auch sehr gut zum Engagement von Louis-Georges Tin, der sich als schwarzer schwuler Mann nicht nur gegen Queerfeindlichkeit, sondern zeitgleich auch gegen Rassismus einsetzt.

Innerhalb unserer Youthwork-Arbeit ist sexuelle und geschlechtliche Vielfalt immer Thema. Bei unseren Workshops sind die Jugendlichen unheimlich neugierig auf diese Aspekte und bringen viele Fragen mit. Gerade zu Trans*identität, Intergeschlechtlichkeit und non-binären Identitätsentwürfen gibt es einen riesigen Bildungsbedarf. Häufig haben sie keine oder wenige andere Ansprechpartner:innen zu dem Thema. Umso wichtiger ist es, dass es in Köln auch Angebote wie SCHLAU, Wissen ist Respekt, das queere Jugendzentrum anyway, die Queere Jugend und andere gibt, die hier Aufklärung und Zufluchtsorte schaffen. Queere Jugendeinrichtungen und Projekte müssen unbedingt gefördert und erweitert werden, um queeren Jugendlichen Räume zu geben, sie selbst sein zu können. Denn leider wirkt sich Queerfeindlichkeit immer noch sehr schädigend auf ihr Leben aus: Das Suizidrisiko von queeren Jugendlichen zwischen 12 und 25 Jahren ist vier- bis siebenmal höher als das von Jugendlichen im Allgemeinen, wobei trans Jugendliche noch das höchste Risiko aufweisen.

Das passt auch mit unseren Erfahrungen aus den Workshops zusammen: In der Pubertät finden sich teilweise sehr starke negative Reaktionen, gerade gegenüber schwulen und trans Menschen. Ein entscheidender Fokus unserer Workshops ist es, dass die Jugendlichen ihre negativen Einstellungen reflektieren und bestenfalls überwinden, und dass wir die queeren Jugendlichen, die natürlich auch in allen Workshops sichtbar oder unsichtbar zugegen sind, in ihrer Identität und Selbstbehauptung unterstützen.

Die Scham, die Queer-Feindlichkeit mit sich bringt, hindert auch daran, über Sex, Schutz und Verhütung zu sprechen und im Allgemeinen gut für sich selbst und die eigene (sexuelle) Gesundheit zu sorgen. Mit gezielter pädagogischer und politischer Arbeit sowie der Erschaffung und Erhaltung von Schutzräumen muss diesen Bedürfnissen begegnet werden.

Die Aidshilfe Köln engagiert sich seit ihrer Gründung für Gleichberechtigung, Akzeptanz und die Unantastbarkeit der Würde eines jeden Individuums. Ziel unserer Bemühungen war und ist das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben, frei von Stigmatisierung und Diskriminierung, frei von Hass und Gewalt, welches Menschen die Möglichkeit bietet, alle individuellen Facetten zu entfalten. Menschen, die sich in ihrer Lebenssituation wohlfühlen, haben deutlich bessere Optionen, vermehrt auf sich selbst und andere zu achten. Das trägt nicht zuletzt nachhaltig zur psychischen und physischen Gesunderhaltung bei.

Ines Nadrowski

Youthwork Aidshilfe Köln

ALLGEMEIN

Foto: Veit Szpak

Aidshilfe weiht neuen barrierefreien Standort ein

Mit über 200 geladenen Gästen bestehend aus Politik, Wirtschaft, Mitgliedern, Unterstützer:innen sowie haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen hat die Aidshilfe Köln ihren neuen barrierefreien Standort am Heumarkt offiziell eröffnet. Nach drei Jahren Umbau endete mit der Fertigstellung des neuen Kontakt- und Begegnungscafés das größte Bau- und Umzugsvorhaben des Vereins in seiner über 35-jährigen Geschichte. Mit rund 1,5 Millionen Euro hat sich die Aidshilfe Köln an den Umbaukosten beteiligt. Der Betrag wurde größtenteils aus Stiftungs- und Eigenmitteln finanziert. Neben Reden des Vorstandes der Aidshilfe Köln, Melany Richter (in Vertretung von NRW-Gesundheitsminister Laumann) und Bürgermeister Dr. Ralf Heinen tauschten sich Vertreter:innen der Deutschen Aidshilfe, Aidshilfe NRW, Aidshilfe Köln und Dr. Katrin Baumhauer (Gesundheitsamt Köln) mit Klient:innen in einer Gesprächsrunde über die aktuelle Arbeit sowie über die zukünftigen Herausforderungen der Aidshilfe-Arbeit aus. Durch die Veranstaltung führte 1Live-Moderator Benni Bauerdick und für die passende musikalische Begleitung sorgte Marcella Rockefeller. Vielen Dank für den schönen Tag. Mehr dazu finden Sie hier.

Ehrenamtler:innen wählen neuen Sprecher

Endlich konnte die Ehrenamtler:innen-Versammlung wieder ganz normal stattfinden. Erstmals mit dabei: Vorstandsmitglied Lennert Böhm. Zu seinen Aufgaben im Vorstand zählt das Ehrenamt. Traditionell gehört zu der Versammlung auch die Wahl der:des neuen Ehrenamtssprecher:in. Wir stellen vor, den alten und neuen Ehrenamtssprecher Matthew. Herzlichen Glückwunsch und weiterhin gutes Gelingen. Und Dankeschön an alle, die im Café Bach da waren.

COME-TOGETHER-CUP lockt mit super Programm

Unter dem Motto „MER MAACHE ALLES BUNT!“ setzt der COME-TOGETHER-CUP am 26. Mai 2022 wiederum ein deutliches Zeichen für weltoffene Vielfalt und gegen jede Art von Diskriminierung. Endlich findet das Turnier wieder ganz normal statt. Das bedeutet ab 8:30 Uhr wird gekickt und abends heizen den Zuschauenden wieder tolle Acts ein. Erstmals mit einem Team in der Mixed Wertung am Start: die Aidshilfe Köln. Neben dem Moment of Silence sind unter anderem Marcella Rockefeller, Cat Ballou und die Jungs von Planschemalöör ab 18 Uhr auf der Bühne. Der Eintritt ist frei. Also komm vorbei und hab eine gute Zeit.

Jenseits von Heten -„Viele gehen zum Lachen in den Keller, wir gehen zum Lachen ins GLORIA!“

Zum ColognePride bringen die Künstler:innen der Röschen Sitzung ein verrücktes Feuerwerk ihrer besten Nummern auf die Bühne des GLORIA: Céline Dion und Andrea Bocelli sind zu Gast, Ted vom Röschen-Jet hebt ab, eine Märchenfee besucht das Arbeitsamt, Lady Dada performt ihren größten Hit, auch Günther Trössner vom Grünflächenamt der Stadt Köln schaut vorbei, und vieles mehr… Marion Radtke und Matthias Brandebusemeyer moderieren sich durch 120 Minuten Sketche und Musikparodien um Kopf und Kragen, während die Hausband „Abends mit Beleuchtung“ (Britta Hussong, Gaby Jüttner, Nicole Sperrmann) und Kapellmeisterin Ela Querfeld dem Ensemble den passenden Soundteppich dazu legen. Außerdem dabei: George Le Bonsai, Nina Moers, Manuel Rittich, Stephan Runge, Dada Stievermann, Claus Vinçon, Rainer Breuer und Stephan Isermann. Im Anschluss an die Show gibt es Tanz bis in den frühen Morgen: „ALOHA – die Party!“ mit DJane Gina G und bestem Musikmix aus Karneval, Schlager, Classics und Charts.

Freitag, 01.07.2022, 19:30 Uhr (Show) + 22:30 Uhr (Party) GLORIA Theater, Apostelnstraße 11, 50667 Köln, Tickets nur Show: 30 € / Tickets Show + Party: 40 € / Tickets nur Party: 12,50 €, Preise zuzüglich VVK-Gebühr / Theaterbestuhlung – freie Platzwahl ! Vorverkauf über roeschensitzung.de

Einlass nach den dann geltenden Corona-Regeln!

TERMINE

POSITIVER RAUM Informationsveranstaltungen für Menschen mit HIV

Alle HIV-positiven Menschen können sich in den interaktiven Veranstaltungen zu HIV und verwandten Themen informieren, aber auch untereinander austauschen, vernetzen und gegenseitig unterstützen. Die Veranstaltungen sind kostenfrei und ein kleiner Imbiss steht bereit. Alle Veranstaltungen finden in der Zeit von 18:30 bis 21 Uhr in der Aidshilfe Köln statt.

Referent: Bernd Vielhaber, Medizinjournalist
Moderation: Birgit Körbel, Dipl. Sozialpädagogin
Anmeldung: Eine verbindliche Anmeldung ist nötig.

13. Juni: HIV, Sex und Moral

HIV-Positive sind in den Augen der Gesellschaft oftmals „selbst schuld“, dass sie sich infiziert haben und dafür verantwortlich, das Virus beim Sex nicht weiterzugeben. Wie gehen wir damit um? In welchen Situationen produzieren wir im Zusammenhang mit HIV und Sexualität selbst Moral und stellen an uns selbst und andere Positive moralische Forderungen?

11. Juli: Stigma / Selbststigma

Warum werden Krankheiten – und in der Folge Menschen, die daran erkrankt sind – moralisch bewertet? Vor allem bei HIV. Welche Funktion hat diese Abwertung für die Gesellschaft? Wie weit und an welchen Stellen stigmatisiere ich mich selbst oder andere Menschen mit HIV und Aids? Wie wirkt sich das (Selbst)Stigma auf meine Gesundheit und mein Leben aus? Welche Möglichkeiten habe ich, das Stigma zu managen?

Namen und Steine

23. Juni 2022 – 18 Uhr
Location: Pipinstr. 7 – Café Bach

„Name und Steine“ ist Kölns meistbetretene Kunstinstallation. Über 100 Steine mit Namen von an Aids verstorbenen Menschen sind in den letzten Jahren bereits in die Kunstinstallation „Kaltes Eck“ am Rheinufer in der Markmannsgasse eingelassen worden. Doch in diesem Jahr ist die Installation aufgrund von Bauarbeiten am Rheinufer verdeckt, so dass wir nicht am ursprünglichen Ort gedenken können. Wir verlegen „Namen und Steine“ deswegen in diesem Jahr ins Café Bach. Dort werden wir um 18:00 Uhr in einem abgewandelten Rahmen an die Verstorbenen erinnern.

Sommerfest der Aidshilfe Köln

25. Juni 2022 – ab 14 Uhr
Location: Elogiusplatz / Am Amadeus

Zum ersten Mal steigt das Sommerfest am neuen Standort auf dem Elogiusplatz. Noch nie gehört? Dabei handelt es sich um den Platz vor dem Amadeus. Die bunte Mischung aus Nachbarn, Freund:innen und Menschen, die spontan vorbeikommen, werden wir beibehalten. Gemeinsam mit dem SC Janus und Giovanna Kaffee werden wir Euch versorgen. Und wenn bei uns die Lichter ausgehen, könnt Ihr gerne weiterziehen ins Amadeus, ins Barcelon, zur Kaiserin oder in die Baustelle4you. Los geht‘s um 14:00 Uhr. Wir freuen uns auf Euch.

Kerzenlichter gegen das Vergessen

2. Juli 2022 – ab 23 Uhr
Location: Heumarkt

„Kerzenlichter gegen das Vergessen“ ist zurück auf dem Heumarkt. Die Gedenk-Feier zählt zu den bewegenden Momenten jedes ColognePrides. Gemeinsam mit dem Kölner Lesben- und Schwulentag veranstaltet die Aidshilfe Köln den Augenblick der Stille, in dem wir all derjenigen gedenken, die aufgrund ihrer HIV/Aids-Erkrankung verstorben sind und nicht mehr gemeinsam mit uns feiern können. Anders als in den beiden vorherigen Jahren wird es im Vorfeld des Gedenkens auch wieder eine Kerzenverteilung geben. Die ehrenamtlichen Helfer:innen werden frühzeitig auf dem Heumarkt und in der Altstadt präsent sein. Lasst den Heumarkt wieder hell in einem Lichtermeer erstrahlen.

Schwimmen im Agrippabad

Jeden Dienstag (außer an Feiertagen) treffen sich Menschen mit HIV um 18 Uhr zum gemeinsamen Schwimmen im Agrippabad. Die Badezeit beträgt ca. 2,5 Stunden. Hartmut Kleinlosen empfängt Euch im Foyer um 17:55 Uhr. Der Eigenanteil pro Schwimmer:in beträgt 1,- €. Falls vorhanden, bitte an den Schwerbehindertenausweis denken. Bei Vorlage eines Schwerbehindertenausweises mit dem Merkzeichen „B“ erhält die Begleitperson freien Eintritt ins Bad.

Anmeldung über DIVHA Köln oder über E-Mail.

Ort: Agrippabad, Kämmergasse 1, 50676 Köln
Termin: Jeden Dienstag um 18 Uhr

STETIGE ANGEBOTE

SPENDEN

Jede Spende hilft!

Jede Spende ermöglicht uns, die Angebote und Projekte der Aidshilfe Köln aufrechtzuerhalten. Für viele unserer Angebote erhalten wir Förderungen durch die öffentliche Hand. Diese reichen jedoch bei weitem nicht aus, um die Arbeit zu finanzieren. Über 300.000 Euro müssen wir jährlich für unsere Projekte aus eigenen Kräften aufbringen – durch Spenden.

Spendenkonto
Aidshilfe Köln
Bank für Sozialwirtschaft
DE51 3702 0500 0007 0160 00
SWIFT-BIC: BFSWDE33XXX

Verantwortlich für den Inhalt: Erik Sauer und Benjamin Scholz
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