Liebe Leserin, lieber Leser unseres Newsletters!
einer der wichtigen Empfänge in Köln ist der Dreikönigsempfang, zu dem in jedem Jahr, der Katholikenausschuss gemeinsam mit dem Stadtdechanten einladen. Traditionell sind es drei Rednerinnen oder Redner, die qua Amt Kölner Stadtthemen aufgreifen und Position beziehen. Am 7. Januar diesen Jahres sprachen nacheinander, Stadtdechant Robert Kleine, Oberbürgermeisterin Henriette Reker und der neue Vorsitzende des Katholikenausschuss, Gregor Stiels. Der Kölner Stadtanzeiger hat den Redebeitrag des Stadtdechanten aus meiner Sicht zu Recht schon in der Überschrift seines Artikels vom 09. Januar 2019 aufgegriffen!
Robert Kleine ist es gelungen, gleich eine ganze Reihe wichtiger Botschaften präzise zu formulieren: Mit dem Hinweis auf seine gerade von Kardinal Woelki um weitere sieben Jahre verlängerte Berufung als Kölner Stadtdechant, hat er deutlich gemacht, warum ihm die ihm übertragene Verantwortung so viel Freude macht. Es sind die Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit, für deren Fragen er gerne bereit steht. Die Aufzählung der verschiedenen Lebenssituationen, in denen er in den vorangegangenen Wochen um Rat und Hilfe gebeten wurde, machten deutlich, dass Robert Kleine sich ohne Ansehen der Person und deren Lebenssituation engagiert. Sein Appell um Respekt im Umgang, egal ob es sich um einen Menschen mit Fluchtgeschichte, mit einer anderen oder keiner Religionszugehörigkeit handelt, ob jemand arm oder vermögend ist, oder jung oder alt, mit oder ohne Beeinträchtigungen, Frau oder Mann, egal welcher sexuellen Orientierung und Hautfarbe, war ebenso eindringlich wie glaubwürdig. Als jemand, der seit vielen Jahren in einem Arbeitskreis des Katholikenausschuss mitarbeitet, in dem Vertreterinnen und Vertreter aus dem katholischen Raum ebenso mitarbeiten, wie Frauen und Männer aus den lesbisch-schwulen Communities, hat unser Stadtdechant Worte gefunden, die bei mir und auch bei anderen Besucher_innen des Dreikönigsempfangs als ein deutliches Signal des Respekts und der Bereitschaft zu Dialog und Austausch auf Augenhöhe verstanden wurden.
Es war für mich von besonderer Bedeutung, dass Robert Kleine es nicht hat an Deutlichkeit vermissen lassen, als es um die Formulierung einer klaren Haltung zu den schrecklichen Missbrauchsfällen im kirchlichen, katholischen Raum ging. „Aufklärung ohne Ansehen der Person“ und die besondere Verantwortung gegenüber den Opfern, waren ebenso klar formuliert, wie die Verantwortung der Kirche, alles zu tun, dass Missbrauch künftig nicht mehr möglich ist oder unentdeckt bleibt. Für schwule Männer und lesbische Frauen war eine weitere wichtige Position des Stadtdechanten, dass der immer wieder zu lesende Versuch, dass es einen Zusammenhang zwischen Missbrauch und Homosexualität gäbe, „eine bösartige Diffamierung Homosexueller“ sei. Robert Kleine machte deutlich, dass das Behaupten eines solchen Zusammenhangs, ein Versuch sei, vom eigentlichen Skandal des Missbrauchs abzulenken.
Ein Hinweis auf die Botschaften des Dreikönigsempfangs, der auch in den Redebeiträgen unserer Oberbürgermeisterin Henriette Reker und des im letzten Jahr neu gewählten Vorsitzenden des Katholikenausschuss, Gregor Stiels, der Stadt-Gesellschaft deutliche Positionen für gegenseitigen Respekt und für gemeinsame Anstrengungen, dringende soziale Fragen zu lösen, mit auf den Weg ins neue Jahr gab, schien mir gerade richtig, für ein Geleitwort zum ersten Newsletter der Aidshilfe Köln im neuen Jahr 2019.
Am Beginn des Dialogs zwischen Katholikenausschuss, dem Kölner Lesben- und Schwulentag und der Aidshilfe Köln, stand der Wunsch nach einem respektvollen und konstruktiven Diskurs über gemeinsame Werte und Haltungen. Dass es uns immer wieder gelungen ist, in mehr als 10 Jahren, sowohl Frauen und Männer aus dem katholischen/kirchlichen Raum, als auch aus den lesbisch-schwulen Communities einzubinden, zeigt, wie wichtig der Diskurs auf Augenhöhe gerade auch dann ist, wenn Haltungen und Positionen zunächst als sehr verschieden angenommen werden. Dafür möchte ich mich für die Bereitschaft Aller bedanken, die sich in den letzten 10 Jahren auf immer wieder neue Gespräche eingelassen haben. Mein besonderer Dank gilt unserer „Erstbesetzung“ dieses Kreises. Danke an Hannelore Bartscherer, der langjährigen Vorsitzenden des Katholikenausschuss, danke an Monika Kleine, die sich zunächst als Mitglied des Katholikenausschuss und heute als Geschäftsführerin des Sozialdienst katholischer Frauen weiter engagiert und danke ebenso an Markus Danuser, der in seiner Funktion als Vorstand des Kölner Lesben- und Schwulentages, mit mir die ersten Vertreter der Community in dieser Runde war.
Die Rede von Stadtdechant Robert Kleine anlässlich des Dreikönigsempfang am 7. Januar 2019 lässt hoffen, dass wir mit dieser Form des Dialogs auf Augenhöhe, in einem Rahmen gegenseitigen Respekts, künftig weitere Türen öffnen können. Es gäbe noch einiges zu tun und angesichts rechter Aufmärsche, ist ein Bekenntnis und Eintreten für Vielfalt und Respekt ein wichtiges gemeinsames Ziel!
Im Namen unserer Vorstände, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übersende ich Ihnen alle guten Wünsche für das neue Jahr! Bleiben Sie gesund und bleiben Sie uns gewogen!
Ihr Michael Schuhmacher
EVENTS
Startplätze für Run of Colours heiß begehrt
Am Welt-Aids-Tag haben wir die Anmeldung für den Run of Colours 2019 geöffnet. Und wir sind begeistert: Im Vergleich zum Vorjahr haben sich 50 % mehr Läufer_innen angemeldet. Anscheinend hat sich der Special-Deal von 10 Euro pro Startplatz am 1. Dezember rumgesprochen. Wir freuen uns auf euch. Wenn es so weitergeht, knacken wir im September 2019 endlich die 2.000. Jetzt den Startplatz sichern unter: www.runofcolours.de
ALLGEMEIN
AB FEBRUAR:
Test auch am Freitag & PillowTalk
Test-Freitag exklusiv für Schwule, Trans* und MSM
Ab Februar öffnen wir unsere Test-Türen auch am Freitag. Exklusiv nur für Schwule, Trans* und Männer, die Sex mit Männern (MSM) haben. In der Zeit von 18:30 bis 21:30 Uhr kann man sich anonym auf HIV und weitere sexuell übertragbare Krankheiten testen lassen. Jeder Test ist mit einer Beratung verbunden.
PillowTalk für junge MSM’ler
Der PillowTalk ist ein lockeres Beratungsangebot für Schwule, Trans* oder Jungs, die ♂️♂️-Sex haben bis 27 Jahren. In einer gesonderten, exklusiven Beratungsumgebung, können alle Fragen zu sexueller Gesundheit gestellt und, wenn gewünscht, auch direkt ein freiwilliger HIV/STI-Test gemacht werden.
Termine können über pillowtalk@aidshilfe-koeln.de vereinbart werden.
Jung, schwul, positiv – Gruppenangebot
Diese Gruppe für schwule, positive Männer bis 30 Jahre bietet einmal im Monat Raum für persönlichen Kontakt und Begegnung, Erfahrungsaustausch u.a. zu Themen wie Liebe, Sexualität, medizinische Fragen, sozialrechtliche Fragestellungen, Auseinandersetzung mit der HIV-Infektion, Bewältigungsstrategien, Identitätsfindung und gemeinsame Freizeitgestaltung. Es besteht parallel dazu auch die Möglichkeit zu Einzelberatungsgesprächen. Einmal im Jahr bieten wir zudem ein verlängertes, bundesweites Vernetzungswochenende an, dass einen intensiven Zugang zu den oben beschriebenen Fragestellungen ermöglicht.
Eine vorherige Kontaktaufnahme und Anmeldung ist erwünscht, um das individuelle Beratungsangebot in einem ersten Gespräch zu klären.
Ehrenamt
18. Januar // Infoabend Ehrenamt
19 bis 21 Uhr – Aidshilfe Köln, Beethovenstraße 1
Für alle Interessierten an einer ehrenamtlichen Tätigkeit in der Aidshilfe Köln findet am 18 Januar 2019 von 19- 21 Uhr ein Infoabend statt. Hier werden die verschiedenen Einsatzgebiete vorgestellt. Fragen und Anregungen bitte an: qz-ehrenamt@aidshilfe-koeln.de
2. Februar // PrEP-Fortbildung für Ehren- & Hauptamtliche
11 bis 17 Uhr – Aidshilfe Köln, Beethovenstraße 1
Die PrEP (Prä-Expositions-Prophylaxe) ist als „Vorsorge vor einem Risiko-Kontakt“ in Deutschland zugelassen und für viele zu erschwinglichen Preisen erhältlich. Mittlerweile wissen wir, dass immer mehr Schwule und andere MSM diese Möglichkeit nutzen, sich vor HIV zu schützen. Klar ist aber auch: Die PrEP ist mehr als nur die Einnahme von Tabletten.
Notwendig dazu sind eine Beratung sowie vorbereitende und begleitende Untersuchungen. Richtig angewendet, ist sie neben Schutz durch Therapie und dem Gebrauch von Kondomen eine zuverlässige und gleichwertige HIV-Präventionsstrategie.
In unserer PrEP-Fortbildung geht es weniger um medizinisches Fachwissen. Zu Beginn der Veranstaltung werden die Basics rund um die PrEP erarbeitet, um später in Diskussionen und Interaktion zu treten. Die Entwicklung einer Haltung, die sich mit den Leitlinien der Aidshilfe Köln vereinbaren lässt, ist daher genauso von Bedeutung, wie zum Beispiel das Wissen über die richtige Anwendung von Kondomen.
Fortbildungsangebot für Ehren- und Hauptamtliche der Aidshilfe Köln. Anmeldung ist erforderlich!
Als Dozent der PrEP-Fortbildung fungiert Oliver Schubert von der Aidshilfe NRW.
VERANSTALTUNGEN & TERMINE
Wie geil ist das denn?! – Happy-Sexlife-Workshops
In der Workshop-Reihe „Wie geil ist das denn?!“ finden sexualpädagogische Workshops für und mit schwulen und bisexuellen Männern statt. In kleiner Runde, moderiert und mit interaktiven Methoden wollen wir vor allem eines: (feucht-)fröhlich miteinander ins Gespräch kommen! Über schwule Sexualität, schwules Leben, schwule Szene, über das Suchen, Finden, Kommen und Wollen.
Die kostenfreien Workshops werden moderiert und durchgeführt von Marco Kammholz, Sexualpädagoge (gsp) und richten sich an Schwule und Bisexuelle ab 18 Jahren. Sexuelle Handlungen finden in den Workshops nicht statt.
Workshops 2019
- 22. März: Anal verkehren — Der größte und kräftigste Muskel des Menschen wird gemeinhin auch als „Allerwertester“ bezeichnet. Und das ist bereits eine der freundlichsten Bezeichnungen dieser Körperregion, die als Sitzgelegenheit für jede(n) unentbehrlich ist und der man sich täglich zwecks Darmentleerung zuwendet. Als „Fickgelegenheit“ und erogene Zone haftet dem Hinterteil immer noch das Tabu, der Schmutz, der Schmerz an. Der Workshop widmet sich den großen und kleinen Fragen rund um den Analverkehr. Weiterlesen…
- 25. Mai: Fast Love
- 27. Sept: Lustbejahung und Geilheit
- 29. Nov: Bettgeflüster
Weitere Infos zur Veranstaltung und detaillierte Beschreibungen zu den Workshops hier…
Treff der ALTERnativen 50+
Jeden vierten Donnerstag von 15-17 Uhr im inSide Café, Am Rinkenpfuhl 46, 50676 Köln, Deutschland (Karte). KVB-Haltestellen: Rudolfplatz und Neumarkt
Komm vorbei, komm dazu! — Zum Klaaf, zum Info-Austausch, zum Kaffeetrinken.
Infos zum aktuellen Themen findet ihr hier.
Wer erwartet euch? Andreas Kringe (lst.alternativen50plus@gmail.com) oder Birgit Erlenbruch und Norbert Reicherts im Rubicon e. V.
„SALON RÖSCHEN SITZUNG – Waschen & Legen!“
Wenige Restkarten noch zu haben: Das diesjährige Motto lautet: „SALON RÖSCHEN SITZUNG – Waschen & Legen!“
Macht Euch hübsch parat und sichert euch eure Tickets für den Salon Röschen Sitzung. Die meisten Termine sind schon fast ausverkauft. Allerdings gibt es noch für den 03.03.18 um 18:00 Uhr einige Karten. Tickets erhältlich unter www.röschensitzung.de Viel Spaß.
Unser Terminkalender
Sämtliche Termine der Aidshilfe Köln stehen in unserem Terminkalender.
SPENDEN
Jede Spende hilft!
Jede Spende ermöglicht uns, die Angebote und Projekte der Aidshilfe Köln aufrechtzuerhalten. Für viele unserer Angebote erhalten wir Förderungen durch die öffentliche Hand. Diese reichen jedoch bei weitem nicht aus, um die Arbeit zu finanzieren. Über 300.000 Euro müssen wir jährlich für unsere Projekte aus eigenen Kräften aufbringen – durch Spenden.
Spendenkonto
Aidshilfe Köln
Bank für Sozialwirtschaft
DE51 3702 0500 0007 0160 00
SWIFT-BIC: BFSWDE33XXX
oder ganz bequem online per Einzugsermächtigung.
Verantwortlich für den Inhalt: Erik Sauer und Benjamin Scholz
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