Seit 20 Jahren gibt es den Checkpoint der Aidshilfe Köln, damals noch unter dem Namen Checkup. Unter diesem Titel wurden spezielle Präventions-Angebote für schwule Männer und Männer, die mit Männern Sex haben (MSM) gebündelt. Seitdem ist viel passiert. Im Jahr 2008 startete die Pilotphase des Beratungs- und Testangebots des Checkpoints.  Neben diesem Angebot zählen noch die Jugendprävention, die Vor-Ort Arbeit, die Selbsthilfegruppe Jung-Schwul-Positiv und die med.info Gesprächsreihe zum Checkpoint. Den größten Teil nimmt aber sicherlich das Beratung- und Testangebot in Anspruch.

Mittlerweile kann man sich nicht nur auf HIV, sondern auch auf andere STI wie zum Beispiel Chlamydien, Tripper, Hepatitis C oder Syphilis testen lassen. Und das aktuell von montags bis donnerstags zwischen 18:30 Uhr bis 21:30 Uhr. Doch aufgrund der hohen Nachfrage musste die Aidshilfe handeln. „Es bedarf in erster Linie mehr Mittel, um dringend benötigte Fachkräfte zu bezahlen. So kann beispielsweise ohne eine Ärztin oder einen Arzt kein Beratungs- und Testabend stattfinden. Das geht rein rechtlich nicht,“ so Christoph Klaes, Leiter des Checkpoints.

Fünfter Testtag kommt im Februar

Deswegen hatte die Aidshilfe Köln in diesem Jahr eine Spendenkampagne zum CSD gestartet bei der 10.000 Euro zusammen gekommen sind. Das Geld wird dazu beigetragen, dass der Checkpoint im nächsten Jahr auch freitags öffnen kann. Ab Februar 2019 wird der fünfte Testtag eingeführt. Damit nicht mehr jeden Abend Menschen wegschickt werden, die teilweise aus anderen Städten extra anreisen, um sich anonym und ohne Termin testen zulassen, wird der fünfte Tag speziell nur für schwule Männer, MSM und Trans* öffnen. An den anderen Tagen bleibt das Test- und Beratungsangebot auch für alle anderen geöffnet.  Seit Start der Pilotphase hat der Checkpoint über 40.000 Test durchgeführt, hätte die Aidshilfe mehr Kapazitäten, könnte der Checkpoint wahrscheinlich doppelt so viele Menschen beraten und testen. Das zeigt, die Menschen vertrauen dem Checkpoint und schätzen die Qualität der Beratung. Dazu die zahlreichen Kontakte in der Vor-Ort Arbeit und Jugendprävention. Insgesamt arbeiten über 50 Ehrenamtliche, 5 Teil- und Vollzeitkräfte und mehrere Honorarkräfte im Checkpoint. „Die unterschiedlichen Aufgabenfelder sind aufgeteilt und fachspezifisch besetzt. Alle unsere ehrenamtlichen Kolleg_innen sind für ihre Aufgabe geschult und werden über ihre jeweiligen Teams immer wieder auf den neusten Stand der Wissenschaft und Prävention gebracht,“ so Klaes.

Neu: Schwule Jugendberatung

Neben dem fünften Tag wird es eine weitere Neuerung im Checkpoint geben.  Youthworker Marco Brinkdöpke wird die schwulen Jugendberatung voraussichtlich im Februar starten. Jeden Freitag können sich dann junge schwule Männer, MSM und Trans* im Alter von 14 bis 27 zum Thema sexuelle Identitäten, Liebe, Partnerschaft und sexuelle Gesundheit beraten lassen. Um den vielen verschiedenen Themen den Raum geben zu können, den sie brauchen, ist die Anzahl der Beratungen pro Abend begrenzt. Termine können online oder telefonisch vereinbart werden.   „Aufgrund meiner eigenen schwulen Biographie und meiner Nähe zur Zielgruppe, weiß ich nur zu gut, welche Fragen sich bei schwulen Jungs vor, nach und während des Coming Outs stellen. Deswegen finde ich es wichtig, dass wir als Checkpoint auch für junge Männer Ansprechpartner sind,“ so Marko Brinkdöpke.

Im Rahmen der Welt-Aids-Tag Aktionswoche 26.11 – 1.12.2018 führt die Aidshilfe Köln zahlreiche Aktionen durch, um auf die aktuelle Situation von Menschen mit HIV aufmerksam zu machen und um weiterhin bestehende Vorurteile abzubauen.

Pressekontakt

Erik Sauer
Telefon: 0221 / 20203-43
sauer@aidshilfe-koeln.de