Eine Fotoausstellung im Hauptbahnhof Köln
25. Nov. – 1. Dez.

1985
Bis heute wird in vielen Kampagnen zur Aids-Bekämpfung das Motiv des Superhelden verwendet. Superhelden sind ein fester Bestandteil der populären Kultur und überaus positiv besetzt. Kondome wurden in den 1980er Jahren als uncool wahrgenommen. Die Superhelden vermitteln dagegen: „Kondome sind cool, benutzt sie für Safer Sex und schützt euch so!“
Department of Health, Housing and Community Services – Aboriginal Health Workers of Australia (Queensland), Australien 1985

1986
Die im September 1986 gestartete Informationskampagne wird vor allem von drei Foto-Plakaten mit der Botschaft „Pariser schützen“ getragen. Neben die für Kneipen, Discos etc. bestimmten Plakate tritt eine Anzeigenserie in der Zielgruppen-Presse, die je ein Plakatmotiv wiederholt und – wenn möglich – durch einen darauf abgestimmten Text ergänzt.
Deutsche Aidshilfe – Detlev Pusch (D), Jörg Reichardt (F), USA 1986

1987
„Mein Freund hat mich mit Aids infiziert. Ich war nur in Sorge, schwanger zu werden.“ Dieses Motiv wurde auf den Titelseiten der Presse in Oregon gedruckt im Jahre 1987. Damit betonten die Behörden die Dringlichkeit der Lage. Die zentrale Botschaft: „Aids ist keine Schwulenkrankheit, sondern eine Krankheit, die jeden treffen kann.“ Lokale Tageszeitungen weigerten sich allerdings teilweise, das Motiv abzudrucken, da es sexuelle Freiheit propagiere.
Oregon Health Division – Turtledove Clemens, Inc. (D), Gary Nolton (F), USA 1987

1988
Zuerst gilt auch in Südafrika Aids als importierte Krankheit. 1982 wird die Immunschwäche bei zwei männlichen, weißen Flugbegleitern diagnostiziert, die zuvor in den USA waren. Das erste von der südafrikanischen Regierung mitfinanzierte Aids-Plakat wird 1988 zu Zeiten der Apartheid veröffentlicht. Es gibt zwei Varianten. Die „schwarze“ Version schürt Ängste und setzt Aids mit dem sicheren Tod gleich. Das Plakat für die weiße Bevölkerung ist ein harmloses Graffiti mit Männer- und Frauennamen.“
South Africa Government, Südafrika 1987

1990
Die seit 1987 groß angelegte, nationale Aufklärungskampagne „Gib Aids keine Chance“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) verfolgt eine gesamtgesellschaftliche Lernstrategie zum maximalen Schutz der Bevölkerung vor Aids, die die Prinzipien der Eigenverantwortung, Freiwilligkeit und Nichtausgrenzung von Betroffenen vertritt.
Bundeszentrale gesundheitliche Aufklärung (BZgA) – Papen WA (D), Deutschland 1990

1996
Plakat zum 9. Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember 1996 in Berlin.
Deutsche Aidshilfe – Ledesi (D), Deutschland 1996

2004
Aufschrift: Lebenslange Einnahme kann zu schweren Nebenwirkungen führen! Kondome schützen vor HIV und mindern das Risiko einer Ansteckung mit anderen sexuell übertragbaren Krankheiten!
Deutsche Aidshilfe — René Brückmann (D), Fotostudio Potsdamer Platz (F)

2008
Aids – wie alle anderen Seuchen – berührt eines der existenziellsten menschlichen Gefühle: die Angst vor dem Tod. Obwohl Aids – wenn unbehandelt – immer noch tödlich ist, vermeiden die Aufklärungskampagnen in den meisten Ländern bewusst den direkten Bezug zum Tod. Nur sogenannte „Schockkampagnen“ versuchen, durch das Schüren von Ängsten die Bevölkerung zu Kondomnutzung zu motivieren.
Michael Stich Stiftung – 1.78 Design (D), Deutschland 2008

2014
In Deutschland leben ungefähr 80.000 Menschen mit HIV. Dank moderner Medikamente haben die meisten von ihnen eine fast normale Lebenserwartung. Sie können in jedem Beruf arbeiten und ihre Freizeit gestalten wie andere auch. Man kann also heute mit HIV gut leben – aber nicht mit Diskriminierung, die leider noch immer vorkommt.
Die Ursache für Diskriminierung sind neben Vorurteilen häufig unbegründete Ängste vor einer Ansteckung. Diese Ängste greift die Kampagne auf und fragt: „Was würden Sie tun?“