Hepatitis C-Infektion
Eine Hepatitis ist eine Leberentzündung, die verschiedene Ursachen haben kann: Manchmal wird sie von Giften (zum Beispiel Alkohol und anderen Drogen oder Medikamenten) verursacht, weitaus häufiger aber durch Krankheitserreger – wie z.B. Viren. Es gibt unterschiedliche Formen der Virushepatitis, die sich durch ihre Krankheitsverläufe und Folgen unterscheiden. Um sie auseinander zu halten, hat man ihnen unterschiedliche Buchstaben zugeordnet. Hepatitis A, B und C kommen auch in Deutschland häufig vor. Gegen Hepatitis A und B sollte man geimpft sein. Gegen eine Ansteckung mit Hepatitis C kann man sich beim Drogengebrauch durch Safer Use schützen. Beim Sex verringert sich das Ansteckungsrisiko durch die Verwendung von Kondomen und weiteren geeigneten „Barriereverfahren“.
Bei etwa 80% der Menschen die sich angesteckt haben, bleibt das Virus auch nach 6 Monaten noch nachweisbar und aktiv. Man spricht dann von einer chronischen Infektion. Trotz der dauerhaften Entzündung der Leber fühlen sich die meisten Betroffenen jedoch völlig gesund und können die Hepatitis C- Viren an andere weitergeben.
Durch die Entzündung wird das normale Lebergewebe zerstört und nach und nach durch funktionsloses Narbengewebe ersetzt. Etwa 15 – 30% der chronisch Infizierten entwickeln so im Verlauf vieler Jahre eine Leberzirrhose („vernarbte Schrumpfleber“) mit lebensbedrohlichen Folgen. Auch das Risiko, das ein Leberkrebs entsteht, ist dann deutlich erhöht.
Das Hepatitis C-Virus wird hauptsächlich über Blut übertragen. Beim Drogengebrauch besteht ein hohes Ansteckungsrisiko, wenn Spritzen, Kanülen und anderes Zubehör (Löffel, Filter, Wasser) gemeinsam mit anderen benutzt werden. Das Spritzen von Drogen beschränkt sich schon längere Zeit nicht mehr nur auf die „klassischen“ Drogen wie Heroin oder Opiate. Mittlerweile werden auch viele andere Substanzen gespritzt, die speziell zum Sex eingesetzt werden (sog. „Slamming“). Auch beim Sniefen von Drogen wie z.B. Kokain oder Crystal, besteht ein Risiko, wenn über ein gemeinsam benutztes Röhrchen winzige Blutreste übertragen werden.
Eine Übertragung beim Sex ist grundsätzlich möglich, aber selten. Das Risiko erhöht sich, wenn es bei stark verletzungsträchtigen Sexualpraktiken (z. B. Fisten, Feeting oder SM-Sex) zu Blutkontakten kommt. Beim Gruppensex können bluthaltige Sekrete auch über Umwege weitergetragen werden, etwa durch gemeinsam benutzte Gleitmitteltöpfe oder Sextoys. Ebenso erhöhen andere sexuell übertragbare Erkrankungen, die blutige Entzündungen und Schleimhautschäden verursachen, das Risiko einer Ansteckung mit Hepatitis C. Dies gilt auch für Verletzungen des Enddarms, wie etwa Einrisse (Fissuren) oder noch nicht ausgeheilte Wunden nach Operationen in diesem Bereich (beispielsweise nach der Entfernung von Feigwarzen).
Eine Übertragung im Rahmen von Alltagskontakten ist möglich, wenn Rasierzeug, Nagelscheren und Zahnbürsten mit anderen geteilt werden. Wenn die Hygienestandards nicht beachtet werden, kann eine Ansteckung beim Piercen und Tätowieren erfolgen.
Beim Drogengebrauch/„Slamming“ schützt Safer Use: Röhrchen zum Sniefen beziehungsweise Spritzen, Kanülen und anderes Zubehör (Löffel, Filter, Wasser) beim Spritzen von Drogen nicht weitergeben oder teilen.
Beim Anal- und Vaginalverkehr verringern Kondome das Übertragungsrisiko, beim Fisten die Verwendung von Handschuhen. Wichtig: Für jeden Partner /jede Partnerin ein neues Kondom beziehungsweise frische Handschuhe verwenden, ansonsten können blut- und virushaltige Sekrete weitergetragen werden. Gleitmitteltöpfe (zum Beispiel auf Sexparties) nicht gemeinsam benutzen, Sextoys nur bei einer Person verwenden und vor dem weiteren Gebrauch gründlich desinfizieren. Dildos, die bei mehreren Personen eingesetzt werden, können auch mit Kondomen verwendet werden. Auch hier gilt: Für jeden Partner/jede Partnerin ein neues Kondom überstreifen.
Eine Hepatitis C-Infektion kann durch den Nachweis von Erbgut der Viren oder das Vorliegen von Antikörpern gegen das Hepatitis C-Virus festgestellt werden.
Da eine Ansteckung mit Hepatitis C in den allermeisten Fällen ohne Krankheitszeichen verläut, werden viele Infektionen eher zufällig beim Arztbesuch entdeckt, beispielsweise wenn bei einer Blutuntersuchung die „Leberwerte“ bestimmt werden. Daher bleiben viele Ansteckungen lange Zeit unentdeckt und unbehandelt.
Eine akute Infektion wird häufig erst einmal nicht behandelt, da einige Infektion von selbst ausheilen (15 – 20%). Fast alle chronischen Hepatitis C-Infektionen können mittlerweile mit den neu zugelassenen Medikamenten innerhalb von 3 Monaten komplett geheilt werden. Die Behandlung ist nebenwirkungsarm aber teuer. Einige Krankenkassen knüpfen die Kostenübernahme daher immer noch an Bedingungen und Auflagen. Deshalb ist es ratsam sich vor Beginn der Therapie in einer spezialisierten Arztpraxis beraten zu lassen.
Wichtig: Eine einmal durchgemachte Infektion hinterlässt keinen Schutz, das heißt man kann sich mehrmals mit Hepatitis C anstecken.
Etwa 10-15% aller HIV-Positiven in Deutschland sind auch mit Hepatitis C infiziert.
Bei unbehandelten HIV-Positiven verläuft eine Infektion mit Hepatitis C schneller, das heißt, die Erkrankung führt schneller zur Leberzirrhose oder einem Leberversagen als bei HIV-Negativen.
Die Antikörperbildung bei Menschen mit HIV ist verzögert, daher sind bei Hepatitis C-Antikörpertests falsch negative Ergebnisse möglich.
Schnelltest auf Hepatitis C in unserem Checkpoint
Der Hepatitis C-Schnelltest, den wir im Checkpoint anbieten, ist ein Antikörper-Suchtest. Das heißt dieser Test sucht nach bestimmten Abwehrstoffen (Antikörper) im Blut, die die körpereigene Abwehr als Reaktion auf den Kontakt mit den Hepatitis C-Viren gebildet hat. Findet der Test Antikörper („reaktives Ergebnis“) muss in einem zweiten Schritt zur Bestätigung die Viruslast (das heißt die Anzahl der Hepatitis C-Viren im Blut) ermittelt werden.
Menschen, die Drogen benutzen, haben ein Risiko sich dabei mit Hepatitis C anzustecken. Besonders hoch ist das Risiko, wenn Drogen gespritzt werden und dabei Spritzen oder Zubehör geteilt werden. Ein Risiko besteht auch beim Schnupfen von Drogen, sollten hierbei die Schnupfröhrchen oder Geldscheine zum „Sniefen“ weitergegeben werden.
Auch Besucher von Sexparties haben ein Ansteckungsrisiko, vor allem wenn es beim Gruppensex zu Blutkontakten durch verletzungsträchtige Sexualpraktiken (zum Beispiel Fisten oder SM-Sex) kommt.
Insbesondere HIV-Positive Männer scheinen sich häufiger im Zusammenhang mit verletzungsträchtigen Sexualpraktiken anzustecken. Die Ursachen hierfür sind noch nicht abschließend geklärt.
Der Hepatitis C-Schnelltest kann zehn Wochen nach einer möglichen Ansteckung ein aussagekräftiges Ergebnis liefern.
Bei HIV-Positiven kann es zu einer verzögerten Antikörperbildung gegen das Hepatitis C-Virus kommen. Daher sind hier längere Zeiten zu berücksichtigen, wenn eine Infektion mit Sicherheit ausgeschlossen werden soll (bis zu 6 Monaten).
Für den Hepatitis C-Schnelltest benötigen wir nur eine kleine Menge Blut, die aus der Fingerkuppe entnommen wird. Solltest du noch weitere Bluttests durchführen lassen, benötigen wir für einige dieser Tests eine größere Menge Blut (z.B. bei einem HIV-Labortest oder Syphilis-Test), welches aus der Armbeuge entnommen wird. Die abgenommene Blutmenge reicht dann natürlich aus, um damit auch den Hepatitis C-Schnelltest durchzuführen.
Wichtig: Der Hepatitis C-Schnelltest eignet sich nicht für Personen, die schon einmal eine Hepatitis C durchgemacht haben beziehungsweise durch Medikamente geheilt wurden. In diesem Fall verbleiben Antikörper im Blut, auf die der Schnelltest immer reagieren würde.
Bei HIV-Positiven kann es zu einer verzögerten Antikörperbildung gegen das Hepatitis C-Virus kommen. Daher sind hier längere Zeiten zu berücksichtigen, wenn eine Infektion mit Sicherheit ausgeschlossen werden soll (bis zu 6 Monaten).
Findet der Schnelltest Antikörper gegen Hepatitis („reaktives Ergebnis“) muss mit einem weiteren Test zur Bestätigung die Viruslast (das heißt die Anzahl der Hepatitis C-Viren im Blut) ermittelt werden. Diese Untersuchungen sollten in einer spezialisierten Arztpraxis durchgeführt werden, die dann auch eine eventuell notwendige Behandlung einleiten kann.