(Köln, den 30. November 2020) In Köln haben 2019 125 Menschen ein positives HIV-Testergebnis erhalten. Damit liegt die Zahl etwas höher als 2018 (116 Neu-Diagnosen). Deutschlandweit sieht die Situation wie folgt aus: Im letzten Jahr haben 3.105 Menschen eine HIV-Neudiagnose erhalten, davon 630 in Nordrhein-Westfalen. Damit sind 20 Prozent der HIV-Neudiagnosen in NRW in Köln mitgeteilt worden. Die höhere Zahl bedeutet aber nicht, dass sich 2019 mehr Menschen mit HIV infiziert haben. Die eigentliche Infektion kann schon Jahre zurückliegen. Deswegen ist es unverändert wichtig einen unkomplizierten und niederschwelligen HIV-Test zu ermöglichen. Ziel ist, möglichst früh mit einer Antiretroviralen-Therapie anzufangen. So können die individuellen Auswirkungen minimiert und weitere Infektionen verhindert werden. Denn Betroffene unter Antiretroviraler Therapie und mit einer Viruslast unter der Nachweisgrenze sind nicht infektiös und können das HI-Virus nicht weitergeben.

Alle Test-Angebote in Köln trotz Corona-Pandemie geöffnet

 Im Checkpoint der Aidshilfe können sich die Kölnerinnen und Kölner wie immer zu HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen anonym beraten und testen lassen. Im Checkpoint werden Termine montags bis freitags für  18.30 bis 21.30 Uhr telefonisch vorab vergeben. Mehr Informationen unter www.schnell-test.de . Im Gesundheitsamt am Neumarkt kann es je nach aktueller Lage der Corona-Pandemie zu Einschränkungen des Testangebotes kommen. Unabhängig davon bleibt die fachärztliche Sprechstunde für Menschen, die keinen Zugang zur Regelversorgung haben, geöffnet. Eine Terminabsprache ist in jedem Fall nötig. Mehr Informationen unter: https://www.stadt-koeln.de/sti

100.000 Euro fehlen – Aidshilfe ruft zum Online-Spendensammeln auf

Rund um den Welt-Aids-Tag am 1. Dezember sind normalerweise im ganzen Stadtgebiet zahlreiche Kölnerinnen und Kölner im Einsatz, um mit der Spendendose Geld für die Aidshilfe Köln zu sammeln. In diesem Jahr ist alles anders. Aktuell sind solche Spendensammel-Aktionen natürlich nicht möglich. Deswegen ruft die Aidshilfe Köln die Aktion „Welt-Aids-Tag 2020 – Mit Abstand gut gesammelt“ aus.

Für diesen Zweck sollen möglichst viele Unterstützerinnen und Unterstützer aktiviert werden, die auf ihren Profilen in den sozialen Netzwerken mit der digitalen Spendendose herumgehen und diese online befüllen.

„Im letzten Jahr haben wir am Welt-Aids-Tag 43.000 Euro eingenommen. Das wird in diesem Jahr sicherlich nicht zu erreichen sein, denn der Tag lebt tatsächlich von Begegnungen und Aktionen. Aber das ist kein Grund zu resignieren. Die virtuelle Spendendose ist eine wunderbare Idee und wie viele andere Projekte, Firmen und Menschen auch, versuchen wir kreativ und engagiert der Krise zu trotzen“, sagt Oliver Schubert, Geschäftsführung der Aidshilfe Köln. Die Aktion ist ein weiterer Baustein, um das diesjährige Finanzloch im Eigenmittelhaushalt von 100.000 Euro zu reduzieren, das durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie entstanden ist.

Geschäftsführer Michael Schuhmacher verabschiedet sich nach 26 Jahren in den Ruhestand

 Am 30. November 2020 verlässt der 63-jährige Michael Schuhmacher den Verein. Nach über 30 Jahren in Organisationen der Aidshilfe, allein 26 Jahre davon als Geschäftsführer der Aidshilfe Köln, verabschiedet sich Michael Schuhmacher nun in den Ruhestand. Bereits seit Oktober wurde sein Nachfolger Oliver Schubert eingearbeitet.

Dr. Johannes Nießen, Leiter des Gesundheitsamtes der Stadt Köln:

„Michael Schuhmacher kenne ich schon seit mehr als 30 Jahren noch aus den Anfängen der Aidsprävention. Mit Entschlossenheit und unermüdlichem persönlichem Engagement hat er als wirksamer und verbindlicher Networker weit über die Kölner Grenzen hinaus die HIV-Prävention vorangebracht und in ihrer Wirksamkeit gestärkt. Mit Dank für die gute Zusammenarbeit wünsche ich Michael Schuhmacher alles Gute für den neuen Lebensabschnitt.“

Henriette Reker, Oberbürgermeisterin Stadt Köln:

„Die Stadt Köln blickt auf über 30 Jahre vertrauensvolle und bewegte Zusammenarbeit mit der Aidshilfe Köln e.V. zurück. Michael Schuhmacher hat die Aidshilfe Köln e.V. in seiner Funktion als Geschäftsführer viele Jahre wesentlich mit seiner klaren persönlichen Haltung und seinem unermüdlichen Engagement gestaltet und geprägt. Mit seinem Fokus auf die „strukturelle Prävention“ hat er wesentlich dazu beigetragen, dass die Aidshilfe Köln e.V. auch im Wandel der Zeit verschiedene Zielgruppen in der HIV-Prävention bedarfsorientiert anspricht und integriert. Die Aidshilfe Köln e.V. ist damit zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Antidiskriminierungs- und Akzeptanzarbeit sowie der Gesundheitsfürsorge in Köln geworden. Ich möchte Michael Schuhmacher meinen besonderen Dank für eine lange und erfolgreiche Zusammenarbeit aussprechen. Für seinen wohlverdienten Ruhestand wünsche ich ihm alles erdenklich Gute.“

Pressekontakt

Erik Sauer
Telefon: 0221 / 20203-43
sauer@aidshilfe-koeln.de