Die Zahl der HIV-Neudiagnosen in Deutschland ist weiter unverändert. Auch 2015 wurde 3.200 Menschen ein positives Testergebnis mitgeteilt. Seit 2006 ist die Zahl der HIV-Neudiagnosen damit in Deutschland weitgehend stabil. In NRW wurden 650 Neudiagnosen festgestellt. In Köln erhielten im Vorjahr 123 Menschen ein positives Testergebnis. Das ist ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (158 Neudiagnosen). Allerdings sagt diese Zahl nur etwas über den Zeitpunkt der Diagnose aus und nicht über den Zeitpunkt der Infektion. 82 Prozent der diagnostizierten HIV-positiven Menschen sind derzeit in Deutschland in Therapie.  

 Deutschlandweit lebten Ende 2015 84.700 Menschen mit HIV, davon wissen allerdings etwa 12.600 Menschen nichts von ihrer Infektion. In NRW sind es 18.400, wovon 2.700 nicht über ihren Status Bescheid wissen. Geschätzt gab es 2015 460 Todesfälle (140 NRW) aufgrund der Folgen der HIV-Erkrankung. Die am stärksten von HIV betroffene Gruppe sind weiterhin Männer, die Sex mit Männern haben (MSM). Allerdings ist die Zahl (68,8 %) im Vergleich zum Vorjahr (72 %) etwas zurückgegangen. Angestiegen sind dagegen die Anteile heterosexueller Frauen (13,1 % / +1,5 %) heterosexueller Männer (9,7 % / + 3,1 %) und intravenös Drogenkonsumierender (7,8 % /  +0,3 %).

Im letzten Jahr wurden in Köln insgesamt 123 HIV-Neudiagnosen gestellt. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein leichter Rückgang (158 Neudiagnosen). Damit erhalten in Köln pro Woche drei Menschen ein positives Testergebnis. Im Checkpoint der Aidshilfe Köln wurden 34 % der Kölner Neudiagnosen gestellt. Allein 4.000 Menschen ließen sich im Checkpoint der Aidshilfe testen, ein Zuwachs von 500 Menschen im Vergleich zu 2014. Das zeigt, dass der Checkpoint als niedrigschwelliges Angebot wahrgenommen wird und somit zu einer höheren Testbereitschaft führt. 

Es ist weiterhin sehr wichtig, dass die Infektion möglichst früh erkannt wird, denn sonst ist mit höheren gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu rechnen und  zu­dem kann HIV un­be­ab­sichtigt weiter­­geben werden. „Um die Zahl der unwissend Infizierten zu senken, müssen die niedrigschwelligen Testangebote ausgebaut werden. Jeder in Deutschland lebende Mensch muss Zugang zu Therapiemöglichkeiten erhalten. Es müssen mehr Druckräume für Drogengebrauchende angeboten und die Möglichkeit des Spritzentauschs muss erweitert werden“, so Pressesprecher Erik Sauer von der Aidshilfe Köln.      

Darüber hinaus müssen die Menschen weiterhin aufgeklärt werden, denn noch immer gehören Ausgrenzung, Diskriminierung und Stigmatisierung von HIV- positiven Menschen zur Tagesordnung. Deswegen hofft die Aidshilfe Köln am Welt-Aids-Tag auf eine breite Beteiligung aus den Bereichen Politik und Gesellschaft. Mit dem Tragen der roten Schleife am 1. Dezember kann Jede_r ein Zeichen für mehr Solidarität mit Menschen mit HIV und Aids setzen.