Hepatitis C-Infektion 

Eine Hepatitis ist eine Leberentzündung, die verschiedene Ursachen haben kann: Manchmal wird sie von Giften (zum Beispiel Alkohol und anderen Drogen oder Medikamenten) verursacht, weitaus häufiger aber durch Krankheitserreger – wie z.B. Viren. Es gibt unterschiedliche Formen der Virushepatitis, die sich durch ihre Krankheitsverläufe und Folgen unterscheiden. Um sie auseinander zu halten, hat man ihnen unterschiedliche Buchstaben zugeordnet. Hepatitis A, B und C kommen auch in Deutschland häufig vor. Gegen Hepatitis A und B sollte man geimpft sein. Gegen eine Ansteckung mit Hepatitis C kann man sich durch Safer Sex und Safer Use schützen.

In Deutschland leben ungefähr eine halbe Millionen Menschen mit einer chronischen Hepatitis C. Dazu kommen jedes Jahr ca. 5.000 neu diagnostizierte Hepatitis C-Infektionen.

Etwa drei Wochen bis sechs Monate nach einer Ansteckung kommt es bei einem kleinen Teil der Erkrankten (10-20%) zu grippeähnlichen Symptomen, selten auch zu einer Gelbfärbung der Haut und Augen (so genannte „Gelbsucht“). Auch wenn die Infektion beim weitaus größten Teil der Erkrankten ohne Krankheitsanzeichen verläuft, so geht sie trotzdem in vier von fünf Fällen in einen chronischen Verlauf über.

„Chronisch“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass sechs Monate nach der Ansteckung noch Hepatitis C-Viren nachweisbar sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Erkrankung dann noch von alleine ausheilt, ist extrem gering.

Bei etwa 80% der Menschen die sich angesteckt haben, bleibt das Virus auch nach 6 Monaten noch nachweisbar und aktiv. Man spricht dann von einer chronischen Infektion. Trotz der dauerhaften Entzündung der Leber fühlen sich die meisten Betroffenen jedoch völlig gesund und können die Hepatitis C-Viren an andere weitergeben.

Durch die Entzündung wird das normale Lebergewebe zerstört und nach und nach durch funktionsloses Narbengewebe ersetzt. Etwa 15-30% der chronisch Infizierten entwickeln so im Verlauf vieler Jahre eine Leberzirrhose („vernarbte Schrumpfleber“) mit lebensbedrohlichen Folgen. Auch das Risiko, das ein Leberkrebs entsteht, ist dann deutlich erhöht.

Das Hepatitis C-Virus wird hauptsächlich über Blut übertragen. Beim Drogengebrauch besteht ein hohes Ansteckungsrisiko, wenn Spritzen, Kanülen und anderes Zubehör (Löffel, Filter, Wasser) oder Röhrchen beim Sniefen gemeinsam mit anderen benutzt werden.

Eine Übertragung ist aber auch durch Blutkontakte beim Sex möglich, vor allem bei verletzungsträchtigen Sexualpraktiken wie etwa beim Fisten oder SM-Sex. Beim Gruppensex können die Viren auch über gemeinsam benutzte Gleitmitteltöpfe beziehungsweise Sextoys übertragen werden. Ebenso erhöhen andere sexuell übertragbare Erkrankungen, die blutige Entzündungen und Schleimhautschäden verursachen, das Risiko einer Ansteckung mit Hepatitis C.

Eine Übertragung im Rahmen von Alltagskontakten ist möglich, wenn Rasierzeug, Nagelscheren und Zahnbürsten mit anderen geteilt werden. Wenn die Hygienestandards nicht beachtet werden, kann eine Ansteckung beim Piercen und Tätowieren erfolgen.

Beim Drogengebrauch schützt Safer Use: Röhrchen zum Sniefen beziehungsweise Spritzen, Kanülen und anderes Zubehör (Löffel, Filter, Wasser) beim Spritzen von Drogen nicht weitergeben oder teilen.

Beim Anal- und Vaginalverkehr schützen Kondome, beim Fisten die Verwendung von Handschuhen. Wichtig: Für jede:n Partner:in ein neues Kondom beziehungsweise frische Handschuhe verwenden, ansonsten können blut- und virushaltige Sekrete weitergetragen werden. Gleitmitteltöpfe (zum Beispiel auf Sexparties) nicht gemeinsam benutzen, Sextoys nur bei einer Person verwenden und vor dem weiteren Gebrauch gründlich desinfizieren. Dildos, die bei mehreren Personen eingesetzt werden, können auch mit Kondomen verwendet werden. Auch hier gilt: Für jede:n Partner:in ein neues Kondom überstreifen.

Eine Hepatitis C-Infektion kann durch den Nachweis von Erbgut der Viren oder das Vorliegen von Antikörpern gegen das Hepatitis C-Virus festgestellt werden.

Da eine Ansteckung mit Hepatitis C in den allermeisten Fällen ohne Krankheitszeichen verläut, werden viele Infektionen eher zufällig beim Arztbesuch entdeckt, beispielsweise wenn bei einer Blutuntersuchung die „Leberwerte“ bestimmt werden.

Eine akute Infektion wird häufig erst einmal nicht behandelt, da einige Infektion von selbst ausheilen (15-20%). Fast alle chronischen Hepatitis C-Infektionen können mittlerweile mit den neu zugelassenen Medikamenten innerhalb von 3 Monaten komplett geheilt werden. Die Behandlung ist nebenwirkungsarm aber teuer. Einige Krankenkassen knüpfen die Kostenübernahme daher an Bedingungen und Auflagen. Deshalb ist es ratsam sich vor Beginn der Therapie in einer spezialisierten Arztpraxis beraten zu lassen.

Wichtig: Eine einmal durchgemachte Infektion hinterlässt keinen Schutz, das heißt man kann sich mehrmals mit Hepatitis C anstecken.

Etwa 10% aller HIV-Positiven in Deutschland sind auch mit Hepatitis C infiziert.

Bei HIV-Positiven verläuft eine Infektion mit Hepatitis C schneller, das heißt, die Erkrankung führt schneller zur Leberzirrhose oder einem Leberversagen als bei HIV-Negativen.

Die Antikörperbildung bei Menschen mit HIV ist verzögert, daher sind bei Hepatitis C-Antikörpertests falsch negative Ergebnisse möglich.

In unserem Checkpoint bieten wir dir Tests auf diverse STI an. Ohne Termin und anonym.

Schnelltest auf Hepatitis C in unserem Checkpoint

Der Hepatitis C-Schnelltest, den wir im Checkpoint anbieten, ist ein Antikörper-Suchtest. Das heißt dieser Test sucht nach bestimmten Abwehrstoffen (Antikörper) im Blut, die die körpereigene Abwehr als Reaktion auf den Kontakt mit den Hepatitis C-Viren gebildet hat. Findet der Test Antikörper („reaktives Ergebnis“) muss in einer Arztpraxis zur Bestätigung die Viruslast (das heißt die Anzahl der Hepatitis C-Viren im Blut) ermittelt werden.

Menschen, die Drogen benutzen, haben ein Risiko sich dabei mit Hepatitis C anzustecken. Besonders hoch ist das Risiko, wenn Drogen gespritzt werden und dabei Spritzen oder Zubehör geteilt werden. Ein Risiko besteht auch beim Schnupfen von Drogen, sollten hierbei die Schnupfröhrchen oder Geldscheine zum „Sniefen“ weitergegeben werden.

Auch Besucher von Sexparties haben ein Ansteckungsrisiko, vor allem wenn es beim Gruppensex zu Blutkontakten durch verletzungsträchtige Sexualpraktiken (zum Beispiel Fisten oder SM-Sex) kommt.
Insbesondere HIV-Positive Menschen scheinen sich häufiger im Zusammenhang mit verletzungsträchtigen Sexualpraktiken anzustecken. Die Ursachen hierfür sind noch nicht abschließend geklärt.

Der Hepatitis C-Schnelltest kann zehn Wochen nach einer möglichen Ansteckung ein aussagekräftiges Ergebnis liefern.

Bei HIV-Positiven kann es zu einer verzögerten Antikörperbildung gegen das Hepatitis C-Virus kommen. Daher sind hier längere Zeiten zu berücksichtigen, wenn eine Infektion mit Sicherheit ausgeschlossen werden soll (bis zu 6 Monaten).

Für den Hepatitis C-Schnelltest entnehmen wir Blut aus der Armbeuge. Dies ist notwendig, weil der Test zur Erhöhung der Sicherheit mit Serum durchgeführt und das Blut hierfür zentrifugiert wird (Trennung der Blutbestandteile).
Wenn Du einen HIV- und einen Hepatitis C-Test machen willst, wird selbstverständlich nur einmal Blut abgenommen.

Wichtig: Der Hepatitis C-Schnelltest eignet sich nicht für Personen, die schon einmal eine Hepatitis C durchgemacht haben beziehungsweise durch Medikamente geheilt wurden. In diesem Fall verbleiben Antikörper im Blut, auf die der Schnelltest immer reagieren würde.

Bei HIV-Positiven kann es zu einer verzögerten Antikörperbildung gegen das Hepatitis C-Virus kommen. Daher sind hier längere Zeiten zu berücksichtigen, wenn eine Infektion mit Sicherheit ausgeschlossen werden soll (bis zu 6 Monaten).

Findet der Schnelltest Antikörper gegen Hepatitis („reaktives Ergebnis“) muss in einer Arztpraxis zur Bestätigung die Viruslast (das heißt die Anzahl der Hepatitis C-Viren im Blut) ermittelt werden. Des Weiteren überprüft der Arzt/die Ärztin die Aktivität der Hepatitis C-Infektion sowie eine mögliche Schädigung der Leber. Diese Untersuchungen sollten in einer spezialisierten Arztpraxis durchgeführt werden, die bestenfalls auch eine eventuell notwendige Behandlung einleiten kann.