Aidshilfe Köln e.V

Seit 1985 setzt sich die Aidshilfe Köln e.V für Menschen mit HIV und Aids ein. Wir stehen für Prävention,  Fachkompetenz sowie vertrauliche, schnelle und flexible Unterstützung. Darüber hinaus engagieren wir uns für den Abbau von Vorurteilen und Diskriminierung. Wir setzen uns für ein vorurteilsfreies Miteinander ein. Seit 2013 ist die Aidshilfe Köln Mitglied der Charta der Vielfalt.

Mit 34 Festangestellten, 200 ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen und einem Jahresfinanzvolumen von 2,1 Millionen Euro gehört die Aidshilfe Köln zu den größten privaten Trägern im Gesundheitswesen in Köln. Viele Angebote und Projekte werden aus Eigenmitteln finanziert.

Zur Mittelakquise finden sowohl unter dem Dach, der von der Aidshilfe Köln treuhänderisch verwalteten Lebenshaus-Stiftung, als auch bei der Aidshilfe Köln, zahlreiche Veranstaltungen und Fundraising-Maßnahmen statt. Ehrenamtliches Engagement ist ein wichtiger Bestandteil für unsere Arbeit. Wir garantieren den Menschen Solidarität, Verschwiegenheit und Akzeptanz ihrer individuellen Lebensweise und unterstützen sie bei Gesundheits- und Lebensfragen. Die Aidshilfe Köln ist auch Arbeitgeber von Menschen mit einer bestehenden HIV-Infektion und von Menschen mit Behinderungen.

Satzung der Aidshilfe Köln e.V.

Leitlinien Aidshilfe Köln e.V.

Die Leitlinien der Aidshilfe Köln definieren das Selbstverständnis, die Grundlagen und die Besonderheiten unserer Arbeit. Der Verein Aidshilfe Köln e.V. hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1985 ständig weiterentwickelt.

Die Leitlinien der Aidshilfe Köln basieren auf der Ottawa Charta und tragen den Gedanken der strukturellen Prävention, Inklusion und Diversity Rechnung.

Sie sind diskutiert und von der Mitgliederversammlung am 25.Oktober 2012 verabschiedet worden. Eine Aktualisierung erfolgte im Kalenderjahr 2016 und wurde durch die Mitgliederversammlung am 27.10.2016 in Kraft gesetzt. Eine weitere Aktualisierung erfolgte im Kalenderjahr 2023 und wurde durch die Mitgliederversammlung am 24.04.2023 in Kraft gesetzt.

Jeder Mensch, der in der Aidshilfe Information, Rat oder Unterstützung sucht, wird mit Achtung, Respekt und mit Berücksichtigung seines Rechts auf Selbstbestimmung behandelt. Dies gilt auch für die Mitarbeiter:innen. Die Einhaltung der Hausregeln und der Verzicht auf jegliche Form von Gewalt und Gewaltandrohungen sind selbstverständliche Regeln des gemeinsamen Umgangs.

a. Priorität der Hilfe zur Selbsthilfe

Grundsätzlich wird jeder Nutzer zur Selbsthilfe angeregt und unterstützt, es sei denn, er ist dazu körperlich oder geistig nicht in der Lage.

b. Schutz der Privatsphäre und Datenschutz

Die Privat- und Intimsphäre jedes Einzelnen ist zu achten und zu schützen. Im privaten Umfeld des Nutzers ist der Mitarbeiter:innen nur Gast und behandelt alle Informationen vertraulich.

Die Aidshilfe Köln akzeptiert die unterschiedlichen Lebensweisen ihrer Nutzer und Mitarbeiter:innen und unterstützt deren freie Entfaltung, solange die sich nicht gegen andere richtet. Die Aidshilfe Köln setzt sich für den Abbau von Diskriminierung gesellschaftlicher Gruppen ein, insbesondere für den Abbau der Diskriminierung von Lesben, Schwulen, Transgender, Migranten und Sexarbeitern (Prostituierte/Stricher) sowie für einen humanen und diskriminierungsfreien Umgang mit Drogengebrauchern und Menschen in Haft. Die Aidshilfe Köln erarbeitet auf Basis des lnklusionsgedankens allen Menschen zugängliche Angebote.

Das eigene Erfahren und Erleben einer Infektion oder Erkrankung stellen auch bei ehren und hauptamtlichen Mitarbeitenden eine besondere Form der Kompetenz in Bezug auf die jeweilige Krankheit dar. Die Aidshilfe Köln betrachtet diese Kompetenz als wichtigen Faktor ihrer Identität und unverzichtbar für ihre Arbeit.

Das freiwillige und unbezahlte Engagement ehrenamtlicher Mitarbeiter:innen ermöglicht Angebote, die auch auf einer persönlichen und privaten Ebene wirken können und eröffnet unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen eine Beteiligung; fördert so die Integration der Aidshilfe in die Gesellschaft. Ehrenamtliche Arbeit ist nicht durch hauptamtliche Arbeit ersetzbar und erfüllt umgekehrt nicht den Zweck, hauptamtliche Mitarbeiter :innen zu ersetzen oder zu entlasten.

Hauptamtliche Mitarbeiter:innen gewährleisten fachliche Kompetenz und Kontinuität der Arbeit. Die Aidshilfe Köln fördert die Bildung multiprofessioneller Teams, welche durch die Integration verschiedener Aspekte von Gesundheit und Krankheit individuelle und umfassende Angebote ermöglichen.

Die Kompetenzbereiche Eigenbetroffenheit, Ehrenamtlichkeit und Hauptamtlichkeit ergänzen sich durch spezifische Motivationen, Sichtweisen und Fähigkeiten und bilden gemeinsam die Identität der Aidshilfe. Ihr Zusammenwirken sichert die Qualität der Arbeit und gewährleistet die Bedarfsorientierung der Angebote. Entsprechende Strukturen gewährleisten die Formulierung und den Ausgleich der unterschiedlichen Interessen von Nutzern und Mitarbeitenden. Die einzelnen Gruppen sind zur konstruktiven Zusammenarbeit verpflichtet.

Die Aidshilfe Köln ist eine aus der Selbsthilfe entstandene Organisation, in der Selbsthilfe auch künftig eine zentrale Rolle spielt. Die Aidshilfe Köln und ihre Mitarbeiter:innen unterstützen Selbsthilfeaktivitäten. Darüber hinaus unterstützt die Aidshilfe Köln Selbsthilfeaktivitäten durch begleitende Öffentlichkeitsarbeit.

Die Aidshilfe versteht sich als Impulsgeberin in der innovativen Orientierung und kreativen Umsetzung von Präventionsarbeit und entwickelt praxisrelevante Konzepte, Handlungsansätze sowie konkrete Projekte und Angebote. Die HIV-Prävention im Sinne von Gesundheitsförderung schließt Aufklärung über andere sexuell übertragbare Krankheiten (STI) und Suchtprävention mit ein.

Wir sprechen bei der Primärprävention dann von einer gelungenen Dienstleistung, wenn durch zielgruppenspezifische Projekte, Angebote oder Materialien der Wissensstand verständlich verbessert und/oder eine Neuinfektion mit dem HI-Virus oder anderen STI verhindert, oder das Risiko einer Infektion reduziert werden konnte (Risiko-Management-Strategien)..

Die Aidshilfe Köln bietet sich als Interessenvertretung für Menschen mit HIV und Aids an und vertritt sie parteilich in der Öffentlichkeit. Trotz der medizinischen Entwicklung bleiben HIV und Aids politisch relevante Themen. Die Aidshilfe Köln stärkt durch aktive Minderheiten- und Antidiskriminierungspolitik die gesellschaftliche Position von Menschen mit HIV und Aids. Dies schließt Maßnahmen zur Verbesserung der lebenskontextuellen Zusammenhänge von HIV und Aids betroffener oder bedrohter Menschen ein.

An Menschen mit HIV und Aids, anderen STI und/oder einer Infektion mit Hepatitiden, sowie an Menschen mit einer Suchtproblematik richten sich die Beratungs- und Betreuungsangebote der Aidshilfe Köln. Dies schließt Freund:innen und Angehörige auch dann ein, wenn diese nicht infiziert sind, oder selbst keine Suchtproblematik haben.

Die konkreten Angebote richten sich nach den Bedürfnissen der Ratsuchenden und dem ermittelten Bedarf, an Angebote anderer Träger und Initiativen wird im Bedarfsfall weitervermittelt. Auch Selbsthilfeangebote sind Angebote der Beratung und Betreuung.

In der Sekundärprävention sprechen wir von einer gelungenen Dienstleistung, wenn Ratsuchende durch unsere Angebote und Unterstützung geeignete Hilfestellung bekommen, ein Leben nach ihren Vorstellungen und Bedürfnissen zu führen. In der Tertiärprävention sprechen wir dann von einer gelungenen Dienstleistung, wenn durch unsere Angebote und Unterstützung Folgen einer Erkrankung oder Behinderung gemindert und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gestärkt werden konnte.

Für die Angebote und Projekte der Aidshilfe sind Qualitätskriterien und -standards definiert und im Leitbild festgeschrieben. Die Aidshilfe fördert die Qualifizierung und Fortbildung von Mitarbeitenden. Regelmäßige und bedarfsorientierte Supervision und Teilnahme an Fortbildungen ist verpflichtender Bestandteil der Arbeit und die Bereitschaft dazu Voraussetzung für die Mitarbeit. Im Rahmen der Qualitätsentwicklung der Organisation wird ein Qualitätsmanagementprozess fortlaufend durchgeführt.

Damit für jeden erkenntlich ist, dass alle Angebote einen hohen Qualitätsstandard erfüllen, hat sich die Aidshilfe Köln zertifizieren lassen. Insgesamt zwei Jahre dauerte der Prozess, der durch das Prüfungsinstitut ArtSet Qualitätstestierung GmbH begleitet und bestätigt wurde. Seit Juli 2015 ist die Aidshilfe Köln, die erste Aidshilfe bundesweit , die für alle Angebote zertifiziert ist. Dies ist wichtig, da immer mehr Zuwendungsorganisationen ein Qualitätssiegel als Voraussetzung für zukünftige Fördermittel fordern. KQS steht für kundenorientierte Qualitätstestierung für soziale Dienstleister.

Dabei werden nicht nur die Angebote sondern auch alle Strukturen, Prozesse und Kooperationen unter die Lupe genommen.

Das Testat gilt für vier Jahre. Dann muss die Aidshilfe Köln, das Verfahren erneut durchlaufen, um eine Verlängerung des Testats zu erhalten. Seit Juli 2015 können Fördermittel beantragt werden, die als Voraussetzung ein Qualitätssiegel fordern. zentrales Element von KQS ist der Begriff der gelungenen Dienstleistung. Mehr Informationen zu KQS hier: artset-kqs.de

Nach Ablauf des vier Jahre gültigen Testats ist die Retestierung noch nicht erfolgt (Stand April 2023), daher ruht die Zertifizierung zur Zeit.

Die Aidshilfe entwickelt bedarfsgerechte Angebote. Sollten diese nicht durch zuständige Institutionen gedeckt werden, greift die Aidshilfe diese im Rahmen ihrer Möglichkeiten selbst auf und schafft entsprechende Angebote.

Die Aidshilfe Köln vernetzt ihre Arbeit im gesellschafts- und gesundheitspolitischen Bereich. Kooperationen und die Einbindung in Gremien und Fachverbände gewährleisten, dass die Arbeit der Aidshilfe sich jederzeit am aktuellen Stand der fachlichen Diskussion und am Bedarf orientiert und Synergien herstellt.

Die Aidshilfe Köln verpflichtet sich zu einer schonenden, zweckgerichteten und effizienten Verwendung personeller, ökonomischer und ökologischer Ressourcen.

Die Aidshilfe Köln bekennt sich zu dem Grundsatz der Transparenz und Nachvollziehbarkeit. Fachliche Konzepte und wirtschaftliche Rahmendaten sind organisationsintern, innerhalb der Fachöffentlichkeit und bei begründetem Interesse auch öffentlich zugänglich.