Humanen-Papilloma-Vi­ren (HPV)

Infektionen mit Humanen-Papilloma-Vi­ren (HPV) kommen sehr häufig vor, aber nur bei wenigen Menschen entwickeln sich sichtbare Symptome. Man schätzt, dass sich ungefähr 80% aller sexuell aktiven Menschen, die meisten ohne es zu bemer­ken, einmal mit HPV angesteckt haben.

Es gibt mehrere Hundert verschiedene Virentypen, die in unterschiedliche Kate­gorien eingeteilt werden. Je nach verursa­chendem Virustyp kann die Erkrankung mit einem Krebsrisiko verbunden sein.

Der größte Teil aller Infektionen mit HPV verläuft unbemerkt. Fast immer wird das Immunsystem mit der Infektion fertig, so dass keine Symptome entstehen und auch die Viren selbst nach einigen Jahren nicht mehr nachgewiesen werden können.

Einige Virentypen verursachen Feigwar­zen. Dies sind unterschiedlich aussehende kleine Warzen, beispielsweise am Penis, in der Harnröhre, an den Hoden, den Scham­lippen, der Vagina, dem Hintern, am/im Mund.

Einige Infektionen werden von Virentypen ausgelöst, die im chronischen Verlauf zu Zellveränderungen des Gebärmutterhalses und des Enddarms führen können. Aus diesen Veränderungen können sich Krebs­vorstufen und nach vielen Jahren Krebs entwickeln.

Ca. 20 % aller Krebserkrankungen bei Frauen zwischen 25 und 35 Jahren betreffen den Gebärmutterhals. Von Krebs im Analbe­reich (Analkarzinom) sind besonders häufig HIV-infizierte Männer betroffen.

Die Viren werden beim Sex durch den direkten Kontakt mit den Warzen bzw. Hautveränderungen übertragen, wenn diese auf minimal verletzte Haut oder Schleimhaut gelangen. Eine Infektion ist auch möglich, wenn die sichtbaren Hautveränderungen entfernt worden sind, da in diesem Bereich Viren in der Haut ver­bleiben können. Wenn diese im Rahmen der Hauterneuerung an die Oberfläche gelangen, können kleinste abfallende Hautschuppen, die auf verletzte Haut oder Schleimhaut gelangen, zu einer Infektion führen.

Seit einigen Jahren wird Mädchen zwi­schen 9 und 14 Jahren eine Impfung gegen HPV empfohlen und die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen. Die Impfung schützt vor neun verschiedenen Virustypen. Da es noch weitere HPV-Virusty­pen gibt, die Krebs hervorrufen können, ist die jährliche Früherkennungsuntersuchung auch für Geimpfte weiterhin unerlässlich.

Der Impfstoff ist ebenfalls für Jungen ab 9 Jahren zugelassen; die Kosten der Impfung werden jedoch noch nicht von allen Krankenkassen über­nommen.

Kondome verringern das Risiko einer Ansteckung bei Vaginal- und Analverkehr, können es aber nicht zuverlässig verhin­dern. Daher ist es wichtig, warzenähnliche Hautveränderungen abklären zu lassen und Untersuchungen zur Früherkennung in Anspruch zu nehmen.

Frauen haben ab dem 20. Lebensjahr einmal jährlich Anspruch auf eine Früher­kennungsuntersuchung (Krebsvorsorge) beim Frauenarzt bzw. der Frauenärztin. Hierbei wird ein Abstrich gemacht, durch den Zellveränderungen und eventuelle Krebsvorstufen festgestellt werden können.

HIV-Schwerpunktärzte bieten für Menschen mit HIV oftmals eine Früherken­nungsuntersuchung für Analkarzinome an (Untersuchung der Analregion, ggf. mit Abstrich, ähnlich wie bei der Untersuchung des Gebärmutterhalses).

Zellveränderungen und Feigwarzen er­höhen das Risiko einer HIV-Infektion, da im entsprechenden Bereich leichter Hautrisse entstehen, durch die das HI-Virus eindrin­gen kann.

Die Infektion selbst kann nicht behan­delt werden, das heißt die Viren können nicht durch Medikamente aus dem Körper entfernt werden. Es gibt jedoch unter­schiedliche Methoden die Warzen bzw. Hautveränderungen zu entfernen. Werden Krebsvorstufen rechtzeitig erkannt und behandelt, kann die Entwicklung von Krebs verhindert werden.