merk|würdig! Preis der Aidshilfe NRW geht nach Köln

Passend zum 20. Jubiläum erhält das Frauen- und Familienzentrum (FFZ) der Aidshilfe Köln den merk|würdig! Preis der Aidshilfe NRW. Mit dem Ehrenamtspreis zeichnet die Aidshilfe NRW Menschen aus, die durch ihr ehrenamtliches Engagement besonders hervortreten und die Aidshilfearbeit in Nordrhein-Westfalen stark beeinflusst und geprägt haben. Allein in den 31 Aidshilfen, die durch das Land NRW und die jeweiligen Kommunen anteilig gefördert werden, arbeiten neben den über 200 Angestellten auch gut 1.600 ehrenamtlich Engagierte, die sich im Jahresdurchschnitt etwa 100.000 Stunden für die Aidshilfe Arbeit eingesetzt haben.

Im Rahmen des Jahresempfangs 2018 der Aidshilfe NRW hat der Landesvorstand den Ehrenamtspreis merk|würdig an die ehrenamtlichen Mitarbeiter_innen des Frauen- und Familienzentrums der Aidshilfe Köln überreicht. Ausgezeichnet für ihr Engagement wurden Heidemarie Eigenfeld, Nicole Bachmann, Mariette Heckers und Rolf Kursawe. Kursawe ist Gründungsmitglied der Ehrenamtlichen des FFZ. Er hat 2002 begonnen einen festen Kreis an Ehrenamtlichen aufzubauen.

20 Jahre Frauen- und Familienzentrum

Das Frauen- und Familienzentrum ist nicht nur NRW- sondern bundesweit einmalig. Hier können sich Frauen mit und ohne Migrationsgeschichte, positiv und negativ, deren Angehörige, deren Wahlfamilien zu HIV und Aids, aber auch zu Themen wie Schwangerschaft und Verhütung informieren. Hier werden Kindheiten erlebt, Familiengeschichten, mittlerweile bis in die dritte Generation, gelebt und betreut. Im Jahr 2017 wurden insgesamt 245 Frauen und Familien begleitet. Dabei kann es sein, dass einzelne Frauen nur einmal im Jahr kommen, andere das Angebot dagegen regelmäßig nutzen. Das Einzugsgebiet umfasst ganz NRW. Die Frauen schätzen Anonymität und nehmen dafür kilometerlange Fahrten aus beispielsweise Siegen oder Kleve auf sich. Die zwei hauptamtlichen Mitarbeiterinnen Birgit Körbel und Doris Kamphausen werden von acht festen Ehrenamtler_innen unterstützt. Birgit Körbel hatte vor 20 Jahren das Konzept des FFZ mitentwickelt.

Für Körbel war damals schon klar: „Wir dürfen diese Zielgruppe nicht außer Acht lassen.“

Denn auch heute ist das Leben mit HIV nicht immer leicht.

„Neben den großen medizinischen Erfolgen wünsche ich mir vor allem, dass sich etwas im Bewusstsein der Gesellschaft verändert – ein Ende der Diskriminierung“, so Birgit Körbel.

Viele Frauen, die ins FFZ kommen, haben eine Migrationsgeschichte. Damit die Frauen mit ihren Kindern auch mal das gewohnte Umfeld verlassen, bietet das FFZ für 15 Familien zweimal im Jahr eine Wochenendfahrt an. Hier können sich die Kinder mit anderen Kindern austauschen, gemeinsam etwas unternehmen und die Erwachsenen haben Freiraum, um ihre Sorgen und Nöte etwas zu vergessen. Um die Fahrten allerdings durchführen zu können, ist das Frauen- und Familienzentrum auf Spenden angewiesen. Wer das Zentrum ideell, finanziell oder mit Sachspenden unterstützen will, kann sich gerne bei Birgit Körbel melden. „Manchmal braucht jemand ein neues Kinderbett oder neue Kleidung, weil die Töchter so schnell gewachsen sind. Da freuen wir uns natürlich, wenn wir schnell und unkompliziert helfen können. Denn nicht selten sind sie traumatisiert und öffnen sich erst nach langer Zeit“, so Körbel.

Mehr Informationen zum Frauen- und Familienzentrum der Aidshilfe Köln finden Sie unter: www.aidshilfe-koeln.de